Eigenständiges Ministerium gefordert

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Seit rund einem Monat melden sich die verschiedenen Organisationen in Luxemburg zu Wort, um ihre Wahlforderungen und Prüfsteine mitzuteilen. So auch „natur&ëmwelt“, die ein eigenständiges Naturschutzministerium fordert.

Trotz vereinzelter Erfolge im Naturschutzbereich sei der Verlust der Artenvielfalt dramatisch und die Biodiversität schwinde rapide, kritisiert „natur & ëmwelt“. In der Politik werde das Wort „Nachhaltigkeit“ mittlerweile überstrapaziert, doch der sogenannte „ökologische Reflex“ fehle bei den meisten Entscheidungen, heißt es weiter. Im Vorfeld der vorgezogenen Parlamentswahlen hat die Umweltschutzorganisation sieben Hauptforderungen an die politischen Parteien.

Wald, Wasser, Boden

Hauptanliegen der Organisation ist die Schaffung eines eigenständigen Ministeriums für Natur- und Umweltschutz. „Es ist nicht normal, dass in den letzten drei Legislaturperioden ein Staatssekretär, ein einziger Minister und ein delegierter Minister für Umwelt- und Naturschutz zuständig waren“, meint die Organisation. Zudem habe die Befürchtung, dass ein Superministerium für Infrastruktur und nachhaltige Entwicklung mehr Nach- als Vorteile habe, sich leider bewahrheitet. Insgesamt brauche Luxemburg die nötigen Finanzmittel, um aktiven Naturschutz zu gewährleisten. Die bereits bestehenden Budgets für Natur- und Umweltschutzarbeiten müssten substantiell aufgestockt werden, so „natur & ëmwelt“.

Auch benötige das Großherzogtum „eine nachhaltige Landesplanung“ sowie „eine naturgerechtere und zukunftsorientierte Landwirtschaft“. So sollen Biobauern eine verstärkte Unterstützung erhalten und der Schutz der Böden in einem neuen Gesetz verankert werden.

Luxemburg benötige außerdem ein neues Naturschutzgesetz. Die bestehende Naturschutzgesetzgebung solle konsequent umgesetzt und Altlasten endlich aufgearbeitet werden, schreibt die Naturschutzorganisation. Eine weitere Forderung ist der verstärkte Schutz des Wassers.

Dem Schutz des Trinkwassers, des Grundwassers und der fließenden sowie stehenden Gewässer sei oberste Priorität zu gewähren. Ein erschreckend hoher Prozentsatz der Oberflächengewässer seien in schlechtem oder unbefriedigendem Zustand, erklärt „natur & ëmwelt“.

Des Weiteren wünscht sich die Organisation eine bessere „Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für nachhaltige Entwicklung“ sowie eine „naturschutzorientierte Wald- und Forstwirtschaft“. Es müsse verhindert werden, dass die Wälder durch die Nutzung von Holz zur Energiegewinnung zu „Holzäckern“ werden.