Gleich drei hohe Beamte aus dem Finanzministerium suchen das Weite. Bereits vor einigen Wochen sei er über deren Absicht informiert worden, so Finanzminister Pierre Gramegna am Freitagabend auf RTL Radio Lëtzebuerg. Es handelt sich dabei um Sarah Khabirpour, erste Regierungsrätin, Georges Heinrich, Direktor des Schatzamtes, und um Alphonse Berns, Botschafter und Direktor in der Steuerabteilung.
Die drei wollten sich beruflich neu orientieren, so Gramegna, der sich jedoch weigerte, auf mögliche interne Meinungsverschiedenheiten im Finanzministerium einzugehen. Jeder habe nun mal seine Arbeitsmethoden, betonte Gramegna. Er sei der politisch Verantwortliche und es sei an ihm, die Richtlinien vorzugeben. Die Entscheidung der drei wollte er nicht kommentieren.
Laut RTL soll es Meinungsverschiedenheiten u.a. bei der Vorbereitung der Luxemburger EU-Präsidentschaft 2015 gegeben haben. Gramegna soll geplante Neueinstellungen gestoppt haben. Daraufhin soll Khabirpour Gramegna gesagt haben: „Fir ween häls Du Dech?“.
Khabirpour war in der Vergangenheit wegen ihres Mandatkumuls in die Schlagzeilen geraten. Sie ist u.a. Präsidentin des Verwaltungsrats der Bankenaufsicht CSSF und gleichzeitig Mitglied des BIL-Verwaltungsrats. Die Luxemburger Verbraucherschutzorganisation Protinvest hatte die zu große Nähe der CSSF zur Regierung und damit die Personalpolitik des damaligen Finanzminister Luc Frieden kritisiert.
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