Drei Batiself-Geschäfte in Gefahr

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Die Baumarktkette Praktiker schreibt seit Jahren rote Zahlen. Jetzt sind auch drei Batiself-Märkte in Luxemburg davon betroffen. Es geht um Geschäfte in Foetz, Strassen und Ingeldorf.

Die Baumarktkette Praktiker steht vor dem Aus. Verhandlungen über weitere Finanzierungen der Sanierung seien gescheitert, teilte Praktiker am Mittwochabend in Hamburg mit. Einzelne Gläubigergruppen hätten nicht zugestimmt. Inzwischen wurde Insolvenz beantragt. Damit ist die Praktiker AG überschuldet und zahlungsunfähig. Praktiker ist eine der größten deutschen Baumarktketten.

Damit sind jetzt auch die drei Praktiker/Batiself-Filialen in Foetz, Strassen und Ingeldorf betroffen. Die Luxemburger Tochter solle eigentlich verkauft werden. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch. In Luxemburg arbeiten rund 170 Menschen bei der Baumarktkette.

Insolvenz beantragt

Unter der Holding Praktiker AG sind einzelne Firmen wie Praktiker Deutschland, eine Servicefirma aber auch die Markenperle Max Bahr zusammengeführt. Ziel der Sanierung war der Umbau etlicher Praktiker-Filialen auf diese ertragsstärkere gelbe Marke. Praktiker sollte als Discount-Schiene mit verkleinertem Angebot dienen.

Am Donnerstagmittag wurde für die Praktiker AG und mehrere operative Teilgesellschaften beim zuständigen Amtsgericht die Eröffnung von Insolvenzverfahren beantragt. Das geht aus einem Schreiben des Praktiker-Vorstands an die Mitarbeiter hervor. Ziel sei es aber, das Unternehmen zu retten.

Tochterfirma nicht betroffen

Die ertragsstärkere Tochter Max Bahr sowie das Auslandsgeschäft sind von der Insolvenz nicht betroffen, wie es in dem Schreiben heißt. Konzernweit hat Praktiker rund 18 000 Mitarbeiter, davon knapp 7000 im Ausland. Der Konzern betreibt nach Firmenangaben fast 430 Bau- und Heimwerkermärkte in neun Ländern, davon über 300 in Deutschland.

Praktiker schreibt seit Jahren rote Zahlen. Der Baumarkt-Konzern war durch eine fehlgeschlagene Rabattstrategie in eine schwere Krise geraten und hatte erst im vergangenen Jahr seine Finanzierung für die nächsten Jahre sichern können.

Der lange Winter ist schuld

Eigentlich wollte der erst im Herbst 2012 installierte Vorstandschef Armin Burger das Geschäft in diesem Jahr auf ein solides Fundament stellen. Doch Praktiker musste im ersten Quartal Umsatzverluste hinnehmen, die Verluste wuchsen an. Ursache für die schwachen Zahlen waren für die Heimwerkerbranche der lange Winter und der damit verzögerte Start in die Frühjahrssaison.

Durch die Geschäftsentwicklung seien die „positiven Effekte“ der Neupositionierung überlagert worden, heißt es im Schreiben des Praktiker-Vorstands. „Der Konzern geriet dadurch in eine angespannte Liquiditätssituation“. Es sei nicht gelungen, eine tragfähige Anschlussfinanzierung zu finden. So flossen Verkaufserlöse nicht, die schon im Finanzierungskonzept aus dem Jahr 2012 fest eingeplant waren.

Geldmaschine „Max Bahr“

Bei der Praktiker-Sanierung sollte eigentlich Max Bahr zur tragenden Säule des Unternehmens gemacht werden, wie Praktiker-Vorstandschef Burger angekündigt hatte. „Mit Max Bahr haben wir Jahr für Jahr Geld verdient, mit Praktiker nicht.“