Diekirch behält seine Brauerei

Diekirch behält seine Brauerei

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

In Diekirch wird auch weiterhin Bier produziert und eingefüllt werden. Das teilte die Direktion am Mittwoch den Gewerkschaften mit. Lediglich die Verteilung wird ausgelagert.

Zu Entlassungen werde es nicht kommen, betonte Romain Daubenfeld (OGB-L) gegenüber tageblatt.lu. Notfalls würde ein Beschäftigungsplan ausgehandelt. Der Betrieb schaffe 15 neue Arbeitsplätze u.a. im Marketing-Bereich.

In einer Mitteilung betonte das Unternehmen, Verkauf, Marketing und  Brauen bis hin zur Verpackung und Auslieferung blieben weiterhin in Besitz der Brauerei. Über die Auslagerung der logistischen Aktivitäten werde derzeit mit den Sozialpartnern gesprochen.

Das Gelände und die Gebäulichkeiten werden an einen Luxemburger Investor verkauft, mit der Auflage jedoch, dass sie gewerblich genutzt werden. InBev wird die Immobilien anmieten.

Potenzielle Investoren
Die offene Frage am Dienstagwar natürlich jene nach den luxemburgischen Privatinvestoren, die Gebäude und Gelände kaufen wollen. Neben dem Namen des
Bauunternehmers Flavio Becca, der das Liwinger Projekt mit Fußballstadion und Einkaufszentrum realisieren will, wurden uns aus zuverlässiger Quelle die Namen Patrick Hansen (ehemals Athome und jetzt Luxaviation), John Penning und ein in Luxemburg geborener Niederländer namens Smit genannt. Letztgenannte Gruppe, die im Investment- und Immobiliengeschäft Erfahrung hat, scheint am ehesten für das vorgeschlagene Modell des „crédit-bail“ infrage zu kommen.
r.s. 
„Der Verkauf des Geländes und der Gebäude würde die notwendigen finanziellen Mittel frei machen, damit die ‚Brasserie de Luxembourg Mousel Diekirch‘ noch mehr in ihre Marken investieren und gegen einen rückläufigen Biermarkt ankämpfen kann“, so eine Mitteilung der Brauerei am Nachmittag. Diese Transaktion würde die Rolle der Brauerei als Leader auf dem luxemburgischen Markt festigen.

Den Verzicht des  Konzern, die Produktion in Luxemburg einzustellen, erklärt Daubenfeld mit dem großen gewerkschaftlichen und politischen Druck, der sich in den vergangenen Wochen gegen den InBev-Beschluss aufgebaut hatte.

Zur Sprache kam die Brauerei Diekirch am Nachmittag auch im Parlament. Wirtschaftsminister Jeannot Krecké hatte eine Dringlichkeitsanfrage von Claude Haagen (LSAP) beantwortet. lmo (aktualisiert um 17:08 Uhr)Siehe auch:
Diekircher Bier: EU-Kommission warnt vor Täuschung
Kauft Bofferding die  Diekirch-Brauerei?