Die Wirtschaft in 2014

Die Wirtschaft in 2014
(Reuters)

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2014 war nicht das schlechteste Jahr für die Luxemburger Wirtschaft war. Ein Boomjahr war es dennoch nicht. Das Wachstum bleibt zu niedrig und die Arbeitslosenquote zu hoch.

Fast alle Zahlen waren im abgelaufenen Jahr im grünen Bereich. Die Wirtschaft ist gewachsen, die Inflation ist niedrig, die Zahl der Jobs und der Grenzgänger legte zu und die Zahl der Firmenpleiten ist rückläufig. Luxemburg ist eines der ganz wenigen europäischen Länder, die weiterhin stolz auf eine AAA-Bonitätsnote sein können.

Auch am – für Luxemburg so wichtigen – Finanzplatz stehen die Zeichen wieder auf Besserung. Trotz aller Schwierigkeiten (wie etwa dem Wegfallen des Bankgeheimnisses) ist der Sektor im dritten Quartal 2014 stark gewachsen. Zum Vorquartal betrug der Zuwachs 6,8 Prozent, nach 0,4 Prozent im zweiten und minus 2,1 im ersten Quartal. Auch im vierten Quartal 2013 war die Entwicklung (mit minus 1,2 Prozent) negativ.

Ob dies nun eine nachhaltige Verbesserung oder ein Effekt der boomenden Börsen ist, muss die Zukunft zeigen. Zahlen zum vierten Quartal 2014 liegen noch nicht vor.
Insgesamt hat die Zahl der Arbeitsstellen in Luxemburg letztes Jahr wieder stark zugelegt. Zwischen Januar und November stieg die Zahl der Stellen um satte 13.975 Stück – das sind netto 1.270 neue Jobs pro Monat.

Mit dem Zuwachs an Arbeitsplätzen hat auch die Zahl der Grenzgänger weiter zugelegt. Zwischen Januar und November hat Statec einen Zuwachs von 7.174 Grenzgängern in Luxemburg gezählt – das ist ein Plus von rund 650 pro Monat.

Insgesamt rechnet Statec für 2014 mit einem Wachstum von 2,9 Prozent. Der Internationale Währungsfonds rechnet mit 2,1 Prozent. Luxemburg wächst somit erneut schneller als seine Nachbarländer.

1.270 neue Stellen pro Monat

Dieses Wachstum soll sich auch in 2015 weiter fortsetzen. Statec rechnet mit einem Zuwachs von 2,2 Prozent – der IWF setzt auf 1,9 Prozent.

Doch so gut wie diese Zahlen auch klingen mögen, es sind nicht mehr die starken Zuwachsraten wie in der Zeit von vor der Finanzkrise. Zwischen 2002 und 2008 war die Luxemburger Wirtschaft im Schnitt um 3,6 Prozent gewachsen. Und wie die Handelskammer regelmäßig erklärt: „Luxemburg wächst zwar schneller als die Eurozone, aber nicht schnell genug, um die Versprechen unseres Sozialsystems zu finanzieren.“ Des Weiteren kommt hinzu, dass die Wirtschaftsleistung des Landes zwar wächst, die Bevölkerung des Landes aber auch. Laut Statec ist die Bevölkerung 2014 um 2,4 Prozent auf 549.680 Personen im Dezember gewachsen. Dementsprechend dürfte das BIP pro Kopf 2014 stabil geblieben sein. Zwischen 2011 und 2013 war sowohl das „BIP pro Kopf“ als auch das „RNB pro Einwohner“ geschrumpft. Die Menschen sind in den letzten Jahren also nicht reicher geworden, obwohl die Wirtschaft wuchs.

Auch bei der Arbeitslosigkeit sieht es hierzulande nach wie vor nicht rosig aus. Dabei war die Arbeitslosenquote in den Nachbarländern Deutschland und Belgien letztes Jahr rückläufig. Laut Statec soll die Quote 2015 weiter leicht (von 7,2 auf 7,4 Prozent) ansteigen, um dann 2016 wieder zu schrumpfen.

Zum Ende des Monats November zählte Luxemburg 18.278 Arbeitslose. Das ist ein erfreulicher Rückgang von fünf Prozent verglichen mit Dezember 2013 – oder aber ein trauriger Zuwachs von fast zwei Prozent (rund 300 Personen) im Vergleich mit November 2013.

Hinzu kommt noch die Zahl der Menschen, die in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen aktiv sind. Ihre Zahl hat sich zwischen Dezember 2013 und November 2014 stark erhöht – um fast 20 Prozent auf 5.248 Personen.

Laut Handelskammer müssen in Luxemburg pro Jahr erst 10.000 neue Jobs (oder drei Prozent Jobwachstum) verbucht werden, ehe die hiesige Arbeitslosenquote zu sinken beginnt.