Die „Wibbelmillen“ dreht sich

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Schülerzeitungen sind oft kreativ und bunt, zumeist erfrischend ehrlich und in vielen Fällen sehr professionell gemacht. Vor allem aber zeichnen sie sich durch sehr viel Engagement aus. So auch die „Wibbelmillen“. Die Schülerzeitung der Schifflinger Grundschule wurde vorgestern vorgestellt./ Tom Wenandy , Isabella Finzi (Fotos)

Dienstagnachmittag, kurz vor 18 Uhr in der Kantine der Nelly-Stein-Grundschule in Schifflingen. „Ich bin so nervös“, vertraut uns Chiara an und hüpft aufgeregt voneinem Bein auf das andere. Ihren 17 Mitschülern aus dem „Cycle 3“ geht es kaum besser. Der Grund für die Aufregung der Viertklässler ist gleich ein doppelter: Zum einen sehen die Schülerinnen und Schüler von Klassenlehrerin Jutta Bayer heute zum ersten Mal die fertige, druckfrische Ausgabe der „Wibbelmillen“. IHRER Schülerzeitung.
Zum anderen wollen sie das Ergebnis ihrer mehrmonatigen Arbeit gleich der Öffentlichkeit vorstellen. Zu den geladenen Gästen, die sich nach und nach in der speziell für den festlichen Anlass hergerichteten Kantine versammeln, zählen neben Eltern, Freunden und Bekannten das Lehrpersonal der Nelly-Stein-Schule. Und Prominenz hat sich auch eingefunden: Sowohl die zuständige Schulinspektorin Diane Dhur als auch der Schifflinger BürgermeisterRoland Schreiner und seine Schöffen Raymond Hopp und Carlo Feiereisen wollen sich die „Premiere“ der in Zusammenarbeit mit dem Tageblatt realisierten Schülerzeitung nicht entgehen lassen.
„Die Idee einer Schülerzeitung kam mir bereits Anfang des Schuljahres“, erklärt uns die Initiatorin des Projekts, die Klassenlehrerin Jutta Bayer. Als Grundlage diente ihr dabei der kompetenzorientierte Unterricht. „Ich habe mir die vom Ministerium vorgegebenen Lernziele genau angeschaut und kam zu dem Schluss, dass die Ausarbeitung einer Schülerzeitung gut in dieses Konzept passen würde. Vor allem weil die Schüler bei ihrer Arbeit als Redakteure fächerübergreifend arbeiten müssen. Zudem sorgt die Mischung aus Theorie und Praxis für die nötige Abwechslung.“
Nachdem dann im November die Klasse den Aufbau einer Zeitung genau analysiert hatten, wurden die Aufgaben wie in einer professionellen Redaktion verteilt. Die eigentliche journalistische Arbeit konnte beginnen.
Nach sechs Monaten begeisterter Arbeit liegt das Ergebnis nun vor: die erste Ausgabe der „Wibbelmillen“, zwölf Seiten stark mit Artikeln, Interviews und Reportagen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Sport, Wissenschaft und Lokales. Ein voller Erfolg!

„Beeindruckend“

Schulinspektorin Diane Dhur zeigt sich ob der Leistung der Schüler und Schülerinnen denn auch „tief beeindruckt“. Und spricht von einer „wichtigen Erfahrung“. „Mit diesem und ähnlichen Projekten wird Kindern verdeutlicht, dass ein Projekt sich nicht von selbst umsetzt, dass man sich, um Ziele zu erreichen, anstrengen muss.“
Ähnlich positiv äußert sich auch Bürgermeister Roland Schreiner. „Ich war von der ersten Minute an von der Idee einer Schülerzeitung begeistert“, so der Politiker, der in der „Wibbelmillen“ in einem Interview einige Details aus seinem beruflichen, aber auch privaten Leben preisgibt. „Es ist nicht nur interessant, sondern vor allem wichtig und pädagogisch wertvoll, dass Schüler sich mit dem Zeitungswesen, dem gedruckten Wort beschäftigen“, hebt Schreiner hervor und verspricht, dass die Gemeinde auch in Zukunft Projekte dieser Art unterstützen wird.
Ob es denn eine zweite Ausgabe der „Wibbelmillen“ geben wird? Eine Antwort auf diese Frage kann Initiatorin Jutta Bayer nur bedingt geben. Denn sie wird die Nelly-Stein-Schule zur kommenden Rentrée verlassen. Allerdings sei ihre Nachfolgerin anwesend. „Um sich über das Projekt zu informieren …“, erklärt sie. Und lacht: „Wenn es nach den Schülern ginge, würden wir bereits morgen mit den Arbeiten an einer zweiten Ausgabe beginnen.“