Die Stadt vor der Stadt wächst weiter

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Tagtäglich fahren Tausende von Luxemburgern und Nicht-Luxemburgern über den neuen Stadtboulevard auf Kirchberg, doch wohl nur die wenigsten nehmen Kenntnis von dem, was sich hier zurzeit alles tut. Wir haben uns ein bisschen umgesehen und zeigen die verschiedenen Projekte in mehreren Folgen./Roger Infalt

KIRCHBERG – In der direkten Nachbarschaft von zwei Bankgebäuden, deren Namen in den letzten Monaten arg in die Schlagzeilen geraten sind, weist eine große Werbetafel auf ein Projekt hin, das den alles sagenden Namen „President“ trägt.
Die belgische Gruppe Atenor baut hier ein Bürogebäude, das später insgesamt 30.000 Quadratmeter Nutzfläche aufweisen wird. Dieses Projekt aus der Feder von Assar Mac Ewen, in Zusammenarbeit mit „A.U. 21 Worré & Schiltz“, umfasst drei Gebäudeflügel („West“, „East“ und „Park“).
Der gesamte Komplex war schon vor dem ersten Spatenstich an die Commerz-Real-Investmentgesellschaft verkauft worden, die ihrerseits den Block B (8.800 Quadratmeter) bereits für die Dauer von fünf Jahren an das Europaparlament vermietet hat.
Im Laufe des letzten Jahres konnte ein zweiter Mietvertrag, diesmal über neun Jahre, mit der Ubi Banca abgeschlossen werden. Diese Bank wird sich im Block A (1.555 Quadratmeter) niederlassen.
Der Name Atenor steht für unzählige Projekte in vielen Städten der Welt, so z.B. in Brüssel (das „South City“, „Premium“, der „Media Garden“, um nur diese zu nennen), in Budapest, Bukarest, usw. Die Gruppe hat aber auch bereits in Luxemburg mehrere Gebäude realisiert, u.i. das „Espace Kirchberg“ und das „Pixel“, alle beide auf dem Plateau Kirchberg. Nur wenige Schritte boulevardaufwärts tut sich im Moment noch eine wahre Mondlandschaft auf.
Nur einen Steinwurf vom imposanten und doch schon zu klein gewordenen Gebäude der Deutschen Bank entfernt liegt ein Gelände, das sich in Zwischenzeit im Besitz von Europas führender Privatbank, Sal. Oppenheim, befindet. Hier soll der neue Hauptsitz dieser Bank entstehen.

Hauptsitz vonOppenheim

Der Beginn der Arbeiten ist noch für dieses Jahr vorgesehen, einzugsbereit soll das Gebäude Anfang 2011 sein.
Erinnern wir daran, dass der Name Oppenheim bei weitem nicht unbekannt in der Luxemburger Finanzgeschichte ist. Abraham Oppenheim war an der Gründung der ersten Bank des Landes, der „Banque Internationale à Luxembourg“ im Jahre 1856 beteiligt.
Doch damit nicht genug: 1973 gründete Sal. Oppenheim gemeinsam mit niederländischen Partnern die Oppenheim Pierson International S.a. und 1992, nach Beendigung des genannten Joint Ventures, wurde die eigenständige Bank Sal. Oppenheim jr.&Cie. Luxemburg S.a. geboren. Seit dem 1. Juli 2007 hat der weit über unsere Landesgrenzen hinaus tätige Konzern seinen Hauptsitz in Luxemburg.
Im oberen Teil des Stadtboulevards laufen im Moment auch die Arbeiten zur Fertigstellung des begrünten Mittelstreifens bis zum Verteilerkreis am Kinokomplex Utopolis auf Hochtouren. Arbeiten, die eine engräumige Umleitung in Richtung Autobahn erfordern.