Die Schäflein im Trockenen und die Ardenner im Anspann

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Umweltminister Lucien Lux zeigte sich sichtlich überzeugt von seinem Ausflug in die Trockenrasengebiete auf dem „Lallingerbierg“. Die Forstverwaltung hatte zu diesem Spaziergang über die Heide eingeladen und gekommen waren mehrere Vertreter aus den Südgemeinden, Förster und Naturliebhaber. Fränz Hoffmann

Das Tageblatt hatte vor kurzem eine Reportage-Serie von Simone Heiderscheid über diese Trockenrasengebiete im Süden des Landes, von der Düdelinger „Haard“ bis zum „Giele Botter“ in Petingen/Rodange, in der nicht nur die Biodiversität dieses in Europa in dieser Größe einmaligen Areals, sondern auch die Arbeit der Schäferfamilie Weber aus Stockem und der Aufgabenbereich von Josy Cungs, Sonderbeauftragter der Forstverwaltung für diesen Bereich, ausführlich geschildert wurden.
Während einer gelungenen PR-Aktion präsentierten Oberförster Michel Leytem und seine Kollegen am Samstag einen kleinen Teil dieses Gebiets am Beispiel des „Lallingerbierg“, erklärten ohne jedes Fachchinesisch Wert und Bedeutung von Fauna und Flora und zeigten an konkreten Beispielen, wie sich in den Jahren nach der Schließung des Übertage-Erzabbaus die Natur ihre Rechte zurückeroberte.
Doch diese Entwicklung verläuft nicht chaotisch, denn nichts ist dem Zufall überlassen.
Eine permanente, pingelig genaue Beobachtung und gezielte Eingriffe sind angesagt, ebenso wie die Kartierung der einzelnen Landschaftsabteilungen, die von Meter zu Meter eine andere Beschaffenheit und komplett verschiedene Pflanzen, Bäume und Sträucher aufweisen können. Stolz wurde deshalb auch ein Enzian-„Beet“ gezeigt, wie es in unserem Land und in Europa äußerst selten vorkommt.
Definitiv beeindruckend waren die „Vorführungen“ und die Erklärungen der Schäfer-Familie Weber, die seit einem Jahr für die Bewirtschaftung der Trockenrasengebiete im Landessüden verantwortlich ist.
Wirtschaftlich und finanziell gesehen wird sie dadurch nicht fett, leistet aber durch ihre Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und den Ausbau der Artenvielfalt.

Aufwertung der Ardenner Pferde

Mit dem Einsatz von Ardenner Pferden werden seit einiger Zeit mehrere Ziele angestrebt. Raymond Beffort von der Vereinigung „Bëschleit“, die eng mit einigen privaten Züchtern und Haltern zusammenarbeitet, sieht dies als eine Aufwertung der fast ausgestorbenen robusten Pferde, die dort eingesetzt werden, wo motorenbetriebene Maschinen versagen.
Z.B. beim Rücken von Baumstämmen im Wald, aber eben auch beim späten Mähen in den Trockenrasengebieten. Die „Bëschleit“, Arbeitgeber von rund 60 Personen, können rund ein Dutzend Pferde anspannen.
Für das Mähen bedarf es einer intensiven Vorbereitungsarbeit, müssen doch vor allem auf dem ehemaligen Grubengelände drohende Einsturzstellen und besonders wertvolle Pflanzen ausgegrenzt werden und die Pferde für diese ganz spezifische Arbeit in vielen Trainingsstunden gerichtet werden.
Den Ausflugsteilnehmern wurde zum Abschluss des Rundgangs im Cockerill-Gebäude im „Ellergronn“ ein deftiges und vorzüglich zubereitetes Mittagessen gereicht. Auf der Speisekarte stand… mariniertes Schafsfleisch.