Die Landung von Easyjet beunruhigt

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LUXEMBURG - Nach der angekündigten Niederlassung eines weiteren Billigfliegers auf Findel geht die Sorge um die Zukunft der nationalen Fluggesellschaft um. Der LCGB will eine Tripartite, der OGBL mobilisiert.

Viermal die Woche will die britische Easyjet am Oktober 2012 London aus Luxemburg anfliegen. Darwin Airlines verbindet Findel bereits zweimal mit Genf, Lufthansa Luxemburg mit München. Die wachsende Präsenz von Konkurrenz in Luxemburg bereitet dem LCGB Sorgen.

Bei der nationalen Fluggesellschaft und der Regierung herrsche jedoch Funkstille, bemängelt die Gewerkschaft am Montag. „Wir vermissen eine klare Strategie für die Entwicklung des Flughafens“, so Aloyse Kapweiler vom LCGB gegenüber Tageblatt.lu. Was wird unternommen, damit Luxair weiterhin konkurrenzfähig bleibt?, fragt er. Ohne dass dabei die Interessen des Personals beeinträchtigt werden.
Kapweiler weist in diesem Zusammenhang auch auf die Probleme im Frachtbereich durch den anhaltenden Rückgang der Aktivität im Luxair Cargocenter.

Konkurrenzfähigkeit auf Kosten des Personals?

Dass die gewünschte Konkurrenzfähigkeit mit Billigfliegern auf Kosten des Luxair-Personals gehen könnte, befürchtet Kapweiler nicht. Es sei nicht mal gewusst, wie hoch der Anteil der Lohnkosten an den Gesamtkosten der Gesellschaft sei, sagt er. Bei der Frachtgesellschaft Cargolux etwa liegen sie bei knapp 12 Prozent, sagt er. Die Hälfte der Kosten verursacht der Kerosenverbrauch.

Über die Zukunft des Flughafens und der nationalen Fluggesellschaften möchte der LCGB auf einer Tripartite diskutieren. Entsprechende Anfragen seien bisher stets zurückgewiesen worden, so Kapweiler.

Hollerich: „Hetto und Wiseler haben uns belogen“

Vor knapp drei Monaten saßen die Gewerkschaften mit Mittelstandsminister Françoise Hetto und Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler an einem Tisch. Von einer Billigfluggesellschaft ging keine Rede. „Sie haben uns angelogen“, so Hubert Hollerich (OGBL). Ob eine Tripartite etwas nützen würde? Da müsste der gesamte Sektor erörtert werden, meint der Gewerkschafter und schiebt gleich die Bemerkung nach, ob man denn dieser Regierung überhaupt noch trauen könne. Immerhin hätten dieselben Personen den neuen Billigflieger an Land gezogen.

Über die Entwicklung auf Findel und die wachsende Konkurrenz für die Luxair ist auch der OGBL besorgt. Die Linie Luxemburg-London sei die profitabelste. Die Gewerkschaft mobilisiert das Personal; Aktionen sind geplant.