Die Hängepartie ist noch nicht zu Ende

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Die rund hundert Mitarbeiter von Dayli in Luxemburg stehen vor einer verworrenen rechtlichen Situation. Der OGBL versucht zu helfen.

Die 28 Dayli-Geschäfte in Luxemburg fungieren legal gesehen als Zweigstelle der österreichischen Muttergesellschaft. Doch während die Firma in Österreich in Insolvenz ist und die ehemaligen Mitarbeiter arbeitslos sind, sind die Luxemburger Geschäfte noch immer geöffnet.

Gehälter und Mieten in Luxemburg werden vom Insolvenzverwalter weiter bezahlt. Dieser hoffe immer noch, dass er die Geschäfte als Paket an einen Investor verkaufen könne, erklärte André Sowa vom OGBL im Rahmen einer Informationsveranstaltung am Montagabend den Mitarbeitern.

„Er hofft immer noch auf einen positiven Abschluss.“ Er sei noch mit zwei interessierten Kandidaten in Verhandlungen. Daher lasse er die Geschäfte noch offen, auch wenn kaum kostendeckend gearbeitet werden könne. In einem Brief wurde den Mitarbeitern nun jedoch mitgeteilt, dass die 28 Geschäfte Ende September „geordnet geschlossen“ werden sollen. Und hier beginnen die Probleme: Sollten die Geschäfte einfach geschlossen, und keine separate Insolvenz in Luxemburg ausgesprochen werden – dann müsste österreichisches Recht angewandt werden.

Kompliziert

Für die Mitarbeiter würde alles viel komplizierter. Einerseits müssten sie ihre Forderungen (wie etwa Resturlaub oder unbezahlte Prämien) dann bei einem österreichischen Gericht geltend machen – andererseits stünden ihnen im Fall einer Insolvenz nach Luxemburger Recht noch eine Reihe zusätzlicher finanzieller Entschädigungen vom Arbeitsamt zu.

Der OGBL will sich somit beim Insolvenzverwalter für eine „Luxemburger Insolvenz“ stark machen. Bisher sei das nicht geplant gewesen, so Sowa. Im Falle einer „österreichischen Insolvenz“ wolle der OGBL aber – im Sinne einer Entschädigung für die Mitarbeiter – beim Arbeitsminister in Luxemburg vorsprechen.

Da aber nach wie vor nicht klar ist, was nun wirklich Ende September passieren wird, müssen sich die Mitarbeiter noch weiter in Geduld üben – auch wenn sie das bereits seit Monaten tun müssen. „Wir hängen total in der Luft“, so eine Mitarbeiterin. „Die Ungewissheit ist zermürbend“, so eine andere Mitarbeiterin. „Egal wer uns kauft, wir wollen nicht in die Arbeitslosigkeit fallen.“