/ Die Gleichheit ist noch nicht die Regel geworden
Lukas K. Sosoe, Professor der Universität Luxemburg und Initiator der Fachtagung, gab einen geschichtlichen Überblick über die Gleichstellung, angefangen bei den antiken Gesellschaftsformen, wo die Hierarchie durch eine kosmische Ordnung erklärt wurde, bis hin zu der modernen Demokratie, wo trotz vieler Verbesserungen immer noch Ungleichheiten existieren.
Darwin hat, ohne es zu wissen und zu wollen, die Ungleichstellung gefördert. Seine Theorie, dass nur der Stärkere überlebt, stelle leider die Basis vieler grausamer Diskriminierungen (Kolonialismus, Rassen- und Judenhass, die Überlegenheit des von Gott wegen seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten gewählten Adels usw.) dar, so Sosoe. Viele Diskriminierungen werden auch durch den Staat gefördert, wie zum Beispiel die unterschiedliche Besteuerung, diverse gesellschaftliche Ränge). Er erinnert daran, dass die Gerechtigkeit und die Gleichbehandlung eng miteinander verbunden sein müssen. Aber die modernen Gesellschaften geben oft anderen Werten den Vorrang, wie die menschliche Ehre, die Gesetzestreue oder die Grundrechte.
Michel Margue, Dekan der Fakultät für Sprach-, Geistes- und Erziehungswissenschaften der Universität Luxemburg betonte, dass in Krisenzeiten die Ungerechtigkeiten zunehmen. Die Gesellschaftswissenschaften hätten jedoch Probleme, das Ausmaß der Ungleichheit zu bestimmen. An der Universität wurde deshalb eine Forschungseinheit gebildet, die sich mit Gleichstellungsfragen befasst. Die Gründung von immer mehr Gleichstellungsorganisationen sei ein Zeichen, dass noch nicht alle Menschen gleich behandelt würden.
Familienministerin Marie-Josée Jacobs begrüßte das Zustandekommen einer Umfrage über die Gleichstellung durch das Gleichstellungszentrum. Sie kündigte die Ausarbeitung eines nationalen Aktionsplanes für Gleichstellung an.
Das Symposium dauert bis Samstag.
rh
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