/ Die Frauen sind in der Mehrzahl
Die Teilzeitarbeit hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten verstärkt entwickelt. Während vor 20 Jahren ungefähr sieben Prozent aller Beschäftigten Teilzeit arbeiteten waren es 2006 bereits rund 19 Prozent.
In der CEPS/Instead-Studie „Choisi, subi, stable, précaire: le temps partiel se décline au pluriel“ (n° 50, octobre 2008) wird das Phänomen „Teilzeitarbeit“ nicht nur in Bezug auf die Arbeitszeit untersucht. Beleuchtet werden auch die beruflichen und persönlichen Gründe, die einen Arbeitnehmer dazu bewegen, nicht Vollzeit zu arbeiten.
Die Autoren unterscheiden dabei in einer ersten Phase zwischen zwei Kategorien von Teilzeitarbeit (siehe Grafik): der frei gewählten Teilzeitarbeit („temps partiel choisi“) und der nicht frei gewählten Teilzeitarbeit („temps partiel subi“).
73 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten gehören zur ersten Kategorie, sie haben sich bewusst für eine teilzeitliche Arbeitsstelle entschieden. Bei 83 Prozent von ihnen (was 61 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten entspricht) wird die vertraglich vorgesehene Stundenzahl strikt eingehalten, sie müssen demnach keine Überstunden leisten. Die Personen, die dieser Kategorie angehören – vornehmlich Frauen, Personen, die in Partnerschaften leben und Personen mit Kindern –, befinden sich ausnahmslos in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis und sind mit ihrem Job zufrieden. 70 Prozent sind luxemburgische Staatsangehörige.
Wie die Autoren weiter festhalten, bekleiden die Partner dieser Teilzeitbeschäftigten mehrheitlich Posten mit hoher Verantwortung und verfügen über überdurchschnittlich hohe Löhne.
Überstunden
12 Prozent der Teilzeitangestellten, die sich freiwillig für diese Beschäftigungsform entschieden haben (17 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten), müssen hingegen Überstunden leisten. Auch in dieser Unterkategorie sind die Luxemburger in der Überzahl, ein Großteil ist weiblichen Geschlechts. Bei den diesbezüglichen Berufen handelt es sich mehrheitlich um Posten auf Führungsebene. Gleiches gilt für die Partner dieser Teilzeitbeschäftigten. Der Lebensstandard dieser Paare ist dementsprechend hoch.
Eine zweite Kategorie, jene der „unfreiwilligen“ Teilzeitangestellten, zeichnet allerdings ein anderes Bild der Teilzeitbeschäftigung. Hierbei handelt es sich in der Mehrzahl der Fälle um Arbeiter und nicht qualifizierte Angestellte. Verhältnismäßig viele Männer finden sich in dieser Kategorie wieder (17,5 Prozent gegenüber acht Prozent für die gesamte Teilzeitbeschäftigung im Jahr 2006). Die meisten dieser „unfreiwillig“ Teilzeitbeschäftigten (18 Prozent des Totals) sind denn auch unzufrieden mit ihrer Situation, 46 Prozent sind auf der Suche nach einem neuen Job, während 32 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten den Arbeitsplatz bereits gewechselt haben. Des Weiteren befinden sich 35 Prozent der Angestellten dieser Kategorie in einem befristeten Arbeitsverhältnis, überrepräsentiert sind junge und nicht-luxemburgische Arbeitnehmer.
Die Tatsache, dass insgesamt aber neun Prozent der „unfreiwilligen“ Teilzeitbeschäftigten angeben, zufrieden mit ihrer beruflichen Situation zu sein, erklären die Autoren mit möglicherweise zusätzlichen Einkommensquellen bei diesen Befragten.
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