Die Entwicklung der Pflegeversicherung

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Zum Anlass des zehnjährigen Bestehens wollte der Abgeordnete Alexandre Krieps (DP) in einer parlamentarischen Frage an Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo wissen, wie sich das System seitdem entwickelt hat./Claude Molinaro

Die Pflegeversicherung wurde durch das Gesetz vom 19. Juni 1998 ins Leben gerufen. Am 1. Januar 1999 trat das Gesetz in Kraft.
Im Jahr der Einführung profitierten insgesamt 4.290 Personen von der Versicherung: 990 in Pflegeheimen, 1.274 in sogenannten „Centres intégrés“. 2.026 Personen wurden zu Hause gepflegt. Ende 2007 waren es 10.078 Pflegebedürftige, die von dieser sozialen Einrichtung profitierten (6.795 zu Hause, 2.010 in „Centres intégrés“ und 1.273 in Pflegeheimen).

 Zufriedenheit
Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo zeigte sich erfreut über die Ergebnisse der CEPS-Studie (siehe anderen Kasten). „Der Zufriedenheitsgrad ist sehr hoch“, resümierte der Minister, der nun das Resultat der Umfrage in den Pflegeheimen abwartet. Die Arbeiten sind dabei finalisiert zu werden und sollen Anfang nächsten Jahres vorgestellt werden.
Im Allgemeinen begrüßt Mars di Bartolomeo die Einführung der „démarche qualité“ im Pflegesektor. Aber nicht nur die Qualität soll verbessert werden. Es soll auch mehr Transparenz walten, was die Kosten der Pflegeheime angeht. Der Gesundheits- und Sozialversicherungsminister begrüßte ebenfalls die Tatsache, dass 2007 und 2008 durch den neuen Finanzierungsmodus die Pflegeversicherung wieder Rücklagen gemacht hat.

Insgesamt macht dies eine Steigerung von 135 Prozent aus. Am stärksten war der Zuwachs bei den Personen, die zu Hause betreut werden: plus 235 Prozent. Was die Gesamtausgaben betrifft, so stieg der Haushalt der Krankenversicherung zwischen den Jahren 1999 und 2007 um 85 Prozent, während die Ausgaben der Pflegeversicherung um satte 138,8 Prozent zulegten.
1997 betrugen die Ausgaben der Krankenversicherung 987 Millionen Euro, acht Jahre später waren es 1,8 Milliarden. Die Ausgaben für die Pflegeversicherung erhöhte sich von 140 auf 334 Millionen. Für die Pflege zu Hause wurden 2007 130 Millionen Euro ausgegeben; die Kosten der Pflegeheime schlugen mit 102 Millionen zu Buche.
Alles in allem, so der Minister in seiner Antwort, stiegen die Ausgaben für alle Leistungen der Pflegeversicherung in Luxemburg zwischen 1999 und 2007 um 372 Prozent. 350 Prozent die Leistungen „à domicile“ und 402 Prozent die Dienstleistungen in den Pflegeheimen.

 Qualitätsurteil: gut

Im vorigen Jahr führte das CEPS („Centre d’études de populations, de pauvreté et de politiques socio-économiques“) eine Studie durch, um die Qualität der Pflegeversicherung zu bewerten. 95 Prozent der insgesamt 1.500 Befragten sagten sich damals zufrieden mit der Art, wie ihre Dossiers bearbeitet wurden.
Weniger erfreut waren die Betroffenen jedoch mit den Fristen: 44 Prozent hatten Probleme hiermit. Im Schnitt wurde ein Antrag innerhalb von sechs Monaten bearbeitet. Für die Befragten wären zweieinhalb Monate eine vernünftige Frist gewesen.Als stark verbesserungsfähig war damals die Kommunikation zwischen Patienten und Bewertungsstelle empfunden worden.
Rund ein Drittel der Befragten gab an, die Entscheidungen der Bewerter nicht verstanden zu haben. Viele Befragten waren auch nicht in der Lage zu sagen, wie es um ihr Dossier stand, nachdem sie ihren Antrag eingereicht hatten.
Sehr positiv wurde die Arbeit der Pflegedienste beurteilt. Allgemein gaben die Pfleger ein gutes Erscheinungsbild ab. Es wurde jedoch bedauert, dass sich die Pfleger nicht mehr Zeit nahmen, nach Erledigung des Dienstes mit den Patienten zu reden. Die damalige Studie befasste sich allerdings nur mit den Pflegebedürftigen, die zu Hause leben.