Die Armee feiert sich selbst

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Etwa 700 Personen waren der Einladung der großherzoglichen Armee gefolgt und fanden sich am Freitag in der Philharmonie auf Kirchberg ein, um dem Geburtstagskonzert der Militärmusik zu lauschen. Unter den Gästen waren auch viele Armeeangehörige und Diplomaten. Auch Großherzog Henri mit Ehegattin Großherzogin Maria Teresa, Großherzog Jean, Premierminister Xavier Bettel und Armeeminister Etienne Schneider wohnten dem Konzert bei.

Die musikalische Leitung des Abends oblag Major Jean-Claude Braun. Nach dem Wilhelmus erklärte der Chef der luxemburgischen Armee, General Alain Duschène, dass seit der Einführung des Freiwilligendienstes im Jahre 1967 insgesamt 8.750 Rekruten gezählt wurden. Der Beruf des Soldaten sei noch immer interessant, sagte der Armeechef, unter anderem durch die vielen humanitären Missionen und die Einsätze zur Friedenserhaltung.

Grundlegende Modernisierung der Armee

Er betonte aber auch, dass sich die Armeen in Europa, durch die weltweite unsichere Lage, in den letzten Monaten immer mehr auf ihre Verteidigungsausgaben zurückbesinnen.
Die Militärmusik ihrerseits ist älter als der Freiwilligendienst. Sie wurde schon 1842 gegründet. Am Anfang zählte sie lediglich 25 bis 29 Mitglieder. Seitdem habe sie sich aber rasant weiterentwickelt und sei inzwischen aus der Armee nicht mehr wegzudenken, erklärte Duschène.

Nach einer musikalischen Einlage war es dann Armeeminister Etienne Schneider (LSAP), der das Wort ergriff. Er unterstrich die große Verbundenheit der Bevölkerung mit der Armee. Beispiele hierfür seien die Begeisterung der Massen bei der Militärparade am Nationalfeiertag und bei anderen Gelegenheiten.

Wie Duschène erklärte er, dass die Missionen der Soldaten sich verändern würden. Das Korps sei im Umbruch. Es würde eine grundlegende Modernisierung durchleben. In diesem Zusammenhang sprach Schneider von notwendigen Synergien mit dem Privatsektor. Die Forderung von US-Präsident Trump, zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes in die Armee zu investieren, hält der Luxemburger Minister jedoch für „nicht opportun“.

„D’Arméi“ in fünf Kurzfilmen
Etienne Schneider zufolge ist die Militärmusik ein hervorragender Botschafter der Armee und von ganz Luxemburg im Ausland. Er wünschte dem Militär und seiner Kapelle viel Erfolg für die Zukunft.

Nach den Ansprachen wurden fünf Kurzfilme gezeigt, die auf verschiedene Aspekte der Armee eingingen wie z.B. das Soldatsein, die Ausbildung, das Personal und die Missionen, die Militärmusik und die Rolle der Armee im Dienste der Nation. Die Filme wurden von eigens von Mitgliedern der Militärmusik komponierten Stücken begleitet und kamen beim Publikum gut an.

Den Abschluss des Geburtstagskonzerts machte die Gruppe Awacs. Sie ist 1982 gegründet worden und setzte sich aus Militärmusikern zusammen. Bis 1994 sorgte die Band überall im Land bei Events und Bällen für gute Laune. Für das Jubiläum der Militärmusik kamen die einstigen Bandmitglieder, darunter vier Gründungsmitglieder, wieder zusammen und verzauberten gemeinsam mit dem Rest der Militärmusik die Gäste mit Hits wie „Blinded by the Light“ (Manfred Mann), „We are the World“ (Michael Jackson), „Something Happended to the Way to Heaven“ (Phil Collins) und einer Luxemburger Version von „You Raise Me Up“ (Secret Garden). Der Abend klang im Foyer der Philharmonie aus, wo zu einem Umtrunk und dem obligatorischen Geburtstags-„Bamkuch“ geladen wurde.

Jeannosch
24. Oktober 2017 - 8.06

Schön die Armee feiert, aber es scheint als hätte sie alle ehemaligen Veteranen des Freiwilligendienst vergessen, ohne die dieses Jubiläum nicht möglich gewesen wäre.