Der Trend geht zur Batterie

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Am Samstag ist der Verkauf von Silvesterknallern losgegangen. In Deutschland wurden nach Angaben des Verbandes der pyrotechnischen Industrie 2014 rund 124 Millionen Euro umgesetzt. Der Verkauf in Luxemburg ist noch nicht abzuschätzen.

Eines aber steht bei Cactus, in dessen Supermärkten es eine große Auswahl an Raketen gibt, jetzt schon fest: „Die Verkäufe waren in den letzten Jahren nie rückläufig“, sagt Marc Wanderscheid von der „Direction de vente“ der Supermarktkette, „sie waren immer progressiv“. Seit Samstag liegen in den Märkten die Böller, Raketen und Verbundfeuerwerke.

Letztere gibt es für 30 bis 70 Euro, sie sind sehr gefragt, glaubt man den Verantwortlichen. „Das ist ganz klar der Trend“, sagt Wanderscheid, „da muss man nur ein Mal zünden, sie sind sicherer und haben keinen Stiel mehr“. Das herkömmliche „In-die-Flasche-stecken, Sicherheitsabstand wahren und los geht’s“ kommt offensichtlich aus der Mode.

Mit 25 Schuss hintereinander geht es los, das größte Verbundsfeuerwerk gibt es mit 268 Schuss. Es dauert 160 Sekunden. „Das ist ein bisschen wie am Nationalfeiertag“, sagt Wanderscheid, „und viel sicherer als die herkömmlichen“. Die „Feuerwerk-Batterien“ explodieren in der Luft, da fällt nichts mehr auf Häuser, Autos oder Kinder.

Zugelassenes Feuerwerk von risikoreichen Modellen zu unterscheiden, ist dabei ganz leicht. Die deutsche Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung untersucht das ganze Jahr über die zu Silvester im Handel befindlichen Feuerwerkskörper und definiert, welche verkauft werden dürfen. Freigegebene Artikel tragen eine Prüfnummer, die mit „BAM“ beginnt.

Sicherheits-Regeln

Einschränkungen gelten auch für die Händler: Sie müssen über eine Verkaufserlaubnis verfügen und dürfen bis zu 100 Kilogramm auf Lager haben. Wer trotzdem nicht auf Raketen mit Stiel verzichten will, sollte gewisse Empfehlungen beachten. So müssen die Feuerwerkskörper bis zum Abschuss an einem trockenen, kühlen und belüfteten Ort gelagert werden, der außerhalb der Reichweite von Kindern liegt.

Zum Abschuss eignen sich offene Flächen, die sich nicht in unmittelbarer Nähe von Gebäuden befinden.

Zwischen Zuschauern und Publikum sollte ein Sicherheitsabstand von wenigstens 30 Metern eingehalten werden. Nicht zuletzt gilt auch: Wer zündeln will, sollte bis Mitternacht auf Alkohol verzichten.

Als Abschussrampe eignen sich leere Flaschen, die in einem Getränkekasten stehen.

Die Rakete ist stets so auszurichten, dass sie nicht in Richtung von Gebäuden fliegt. Anwohner sollten auf Nummer sicher gehen und Fenster und Dachluken schließen. Eventuelle Querschläger könnten sonst einen Wohnungsbrand auslösen.

Auch für den Lack von Autos stellen Böller und herumfliegende Raketen-Überreste durchaus eine Gefahr dar.

Der beste Ort, sein Fahrzeug in der Nacht des Jahreswechsels zu parken, ist deshalb eine Garage, ein Carport oder ein Parkhaus.