/ Der Tourismus wirbt um Unterstützung
So kann die Pressekonferenz des „Office national du tourisme“ (ONT) gesehen werden – ganz abgesehen davon, dass das ONT unzweifelhaft gute Arbeit geleistet hat. Viel Neues gab es nämlich nicht.
Die Zufriedenheit mit dem, was er zu verkünden hatte, stand ONT-Präsident Marc Schaefer ins Gesicht geschrieben. Vor allem die Hotellerie profitiert von der Arbeit der restrukturierten Touristikagentur, die 2013 vor allem den deutschen Markt beworben hat. 4,3 Prozent mehr Übernachtungen als im Vergleichszeitraum des Jahres zuvor können verbucht werden, bis zum Jahresende 2013 werden insgesamt 1,56 Millionen Übernachtungen erwartet. Das ONT spricht von einem „Rekord“. Allein in den Ardennen können für die Monate September und Oktober dieses Jahres 10,1 Prozent mehr Übernachtungen verzeichnet werden als im Vergleichszeitraum 2012.
Umsatzbringer waren vor allem Deutsche
Auch das Marketing im Nachbarland hat gefruchtet. 5,5 Prozent mehr Deutsche haben in luxemburgischen Hotels übernachtet und 3,6 Prozent mehr in den Jugendherbergen. 3,4 Millionen Euro hatte die Touristikagentur zuletzt zur Verfügung, um den Standort Luxemburg zu bewerben. Das sind 1,4 Millionen Euro mehr als üblich, die gezielt genutzt wurden. „Wir haben uns für die Bewerbung des Standorts Luxemburg in Deutschland entschieden, weil wir dort Potenzial vermuten“, sagt Anne Hoffmann, die Direktorin des ONT.
Mehrere Argumente sprechen dafür. 70 Prozent der Deutschen reisen ins Ausland, 30 Prozent bleiben im eigenen Land. Bei den Franzosen sei es genau umgekehrt, so Hoffmann. Hinzu komme, dass in Luxemburg Deutsch gesprochen werde und das Land in wenigen Autostunden erreichbar sei.
Das bezieht sich auf die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, wo die neue Werbekampagne „Discover the Unexpected Luxembourg“ strategisch eingesetzt wurde – in Stuttgart sogar mit Werbung auf der Straßenbahn.
Kasematten
Auch habe man laut ONT den Umsatz pro verfügbarem Zimmer um 7,4 Prozent steigern können. Das absolute Highlight sind die Kasematten, gefolgt von den Schlössern und den geführten Touren in der Hauptstadt. Mit einem gezielten Marketing, das Luxemburg weg vom Banken-, Tank- und Zigarettentourismus hin zu einem kleinen Land, das viel zu bieten hat, geführt habe, habe man 2013 viel erreicht, so Schaefer. Dazu gehöre auch die neue Internetseite, die in diesem Jahr 1,6 Millionen Besucher verzeichnen konnte, mit einer vom ONT hochgerechneten Reichweite von 130 Millionen Menschen.
Vor dem Hintergrund dieser Zahlen richtete Schaefer denn auch rechtzeitig einen Appell an die Regierung, den Tourismus nicht zu vergessen. 800 neue Arbeitsplätze seien geschaffen worden, auch für weniger qualifizierte Arbeitskräfte, die Branche trage 5,7 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei.
Gleiche Argumente
Genau die gleichen Argumente hatte die ehemalige CSV-Tourismusministerin Françoise Hetto-Gaasch bei jeder sich bietenden Gelegenheit parat.
Da bleibt zu hoffen, dass das Budget des ONT nicht irgendwelchen Sparmaßnahmen an der falschen Stelle zum Opfer fällt. Amerikaner und Chinesen werden es danken. Sie sind nach den Deutschen die stärksten Besuchergruppen des Großherzogtums.
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