/ Delvaux soll auf Vorprojekt verzichten

Vor genau einer Woche hatten sich Lehrer und Schulministerin Mady Delvaux verbal massiv angegriffen. Nun fordern die Lehrergewerkschaften SEW und Apess, die Ministerin möge auf die Veröffentlichung des Entwurfs eines Gesetzprojektes vorerst verzichten. Delvaux hat derlei Dokument für den 5. Dezember 2011 in Aussicht gestellt. Er soll dann mit Lehrern, Schülern und Eltern diskutiert werden.
SEW und APESS hatten am Dienstag vor einer Woche bei einer Lehrerversammlung mit Delvaux im Forum Geeseknäppchen harsche Kritik an Schulministerin Delvaux ausgeübt. Eine Mehrheit der Lehrer hatte den Saal verlassen, nachdem Delvaux die Repräsentativität der anwesenden Lehrer angezweifelt hatte.
Grundlinien der Reform vereinbaren
Die Gewerkschaften rufen die Ministerin nun auf, sich vor der Veröffentlichung eines Vorprojekts mit den „Schulpartnern“ über die Grundlinien der geplanten Reform zu verständigen. Sie fordern eine grundlegende Diskussion unter anderem über die Bedeutung der Sprachen und der Allgemeinbildung in der Schule, über die Zahl der Sektionen/Dominanten in der Sekundarschule, über den Umfang und die Bedeutung der Hausarbeit bei der Beförderung in die nächste Schulklasse sowie über die automatische Beförderung von 7e auf 6e. Eben jene Fragen, über die sich Lehrer und Ministerin vor einer Woche in Luxemburg nicht verständigen konnten.
Kritik an Unterrichtsministerin Delvaux äußert auch der Fachverband LCGB-Privatschulen. Sie werfen der Ministerin mangeldne Dialogbereitschaft. Insbesondere bedauern sie, dass sie nicht zur geplanten Schulreform gehört werden. Eine bereits im August beantragte Unterredung habe bisher nicht stattgefunden, heißt es in einer Mitteilung am Dienstag. Mittlerweile arbeiten über 1.000 Lehrer in Privatschulen.