/ "De Blues um Bus"

Schlechte Arbeitsbedingungen, Personalmangel und 12.000 ausstehende Urlaubstage: Das sind die Probleme, die die hauptstädtischen Busfahrer anprangern. Am Montag machten etwa 100 Busfahrer ihrem Ärger auf dem „Knuedler“ Luft, wo sie für bessere Arbeitsbedingungen protestierten. Im Anschluss an die Kundgebung begaben sie sich alle ins Rathaus, um Bürgermeister Xavier Bettel ihre Forderungen schriftlich zu überreichen.
Die Busfahrer werfen der Stadtverwaltung unter anderem eine schlechte Einstellungspolitik vor. Viele Kandidaten bestehen zwar die Aufnahmeprüfung, fallen dann aber beim Psychotest durch. Xavier Bettel verteidigte die Tests mit dem Argument, man wolle nur geeignetes Personal für den Busdienst. Für die AVL stellt dieser Psychotest jedoch keine Garantie dar, später auch gute Fahrer zu erhalten.
Der Mobilitätsschöffe der Stadt, François Bausch, wies darauf hin, dass es insgesamt sehr schwierig sei, neues Personal einzustellen. Viele Kandidaten für den Busdienst würden das Examen nicht bestehen oder besäßen nicht die erforderlichen Voraussetzungen. Die Gewerkschaft fordert auch, die Auslagerung von einem Teil des Liniennetzes rückgängig zu machen.
Gegen Auslagerung von Arbeitsplätzen
Bausch verteidigte die Maßnahme mit dem Hinweis darauf, dass es die einzige Möglichkeit gewesen sei, kurzfristig etwas gegen den Personalmangel zu tun. Die Auslagerung sei nur auf sechs Monate beschränkt. Zusätzlich seien Fahrer mit Zeitverträgen eingestellt worden.
Falls diese später das Aufnahmeexamen beständen, würden sie vom Psychotest befreit. Während zwei Jahren hätten sie ja dann bewiesen, dass sie für den Job geeignet seien. Bausch wies darauf hin, dass nur diese Maßnahmen es ermöglicht hätten, dass alle Fahrer dieses Jahr den ihnen zustehenden Urlaub nehmen können und gleichzeitig den Fahrdienst aufrechtzuerhalten. Bei der Bitte eines Fahrers, die Gemeinde möge doch bitte die Arbeitsbedingungen der Fahrer verbessern, um so die krankheitsbedingten Ausfälle zu begrenzen, verlor Xavier Bettel seine Contenance. Die Fahrer sollten sich mal ansehen, wie es anderswo sei, viele Menschen hätten überhaupt keine Arbeit, ärgerte sich der Bürgermeister. Und so ein schlechter Arbeitgeber könne die Hauptstadt nicht sein, denn Bewerber für Stellen bei der Gemeindeverwaltung gebe es viele.
François Bausch versprach den Demonstranten, den Dialog weiterführen zu wollen, um für alle annehmbare Lösungen zu finden.
- Was Jugendliche im Internet treiben: Bericht zeigt Nutzungsverhalten auf digitalen Geräten - 8. Februar 2023.
- Kritik am FDC: Die „schmutzigen“ Investments des „Pensiounsfong“ - 7. Februar 2023.
- Ein Plan für mehr Naturschutz in Luxemburg - 3. Februar 2023.