Mittwoch12. November 2025

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„Das traditionelle Modell hat sich bewährt“

„Das traditionelle Modell hat sich bewährt“
(dpa-Archiv)

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Die luxemburgische Sprache ist das zentrale Element für den schulischen Erfolg von Nicht-Luxemburgern. Dieser Auffassung ist zumindest die ADR. Sie fordert Spezialklassen für fremdsprachige Kinder.

Die luxemburgische Sprache ist für fast ausnahmslos alle politischen Parteien ein zentrales Element, wenn es um Integration geht. Keine Partei misst der luxemburgischen Sprache allerdings so viel Wichtigkeit bei, wie die ADR es tut.

Der Einsatz für die Landessprache geht dabei gar so weit, dass man den Eindruck bekommt, dass es für die ADR kaum andere Faktoren gibt, die einen Einfluss auf die erfolgreiche Schullaufbahn und/oder Integration haben könnten.

Zweisprachige Alphabetisierung

Ganz in diesem Sinne hat die Reformpartei gestern ihre Position in Bezug auf ein von der DP vorgeschlagenes und von „déi gréng“ unterstütztes, mögliches Pilotprojekt zur zweisprachigen Alphabetisierung der Schüler ab drei Jahren mitgeteilt.

Allgemein teilt die ADR zwar die Einschätzung von Liberalen und Grünen, dass in Bezug auf die Alphabetisierung von vor allem jenen Kindern, deren Muttersprache nicht Luxemburgisch ist, etwas geändert werden muss, doch liegen die Lösungsvorschläge der ADR-Opposition und jene der blau-grünen Opposition deutlich auseinander.

Sprache und Integration

Für die ADR steht fest, zumindest nachdem, was sie von dem von der DP in der zuständigen Bildungskommission vorgestellten Modell verstanden haben will, dass eben dieses den bereits existierenden Bildungsgraben zwischen Luxemburgern und Nicht-Luxemburgern nur noch vertiefen wird.

Das Modell einer zweisprachigen Alphabetisierung bzw. das Modell von zwei sprachlich getrennten Schullaufbahnen (inhaltlich sei unklar, was die DP eigentlich genau wolle, erklärte ADR-Präsident an dieser Stelle) trügen der hiesigen Sprachensituation nicht ausreichend Rechnung. Außerdem werde in dem einen wie dem anderen Modell die Wichtigkeit der luxemburgischen Sprache nicht berücksichtigt und die Integrationsrolle der Schule werde nicht erfüllt.

Die ADR ist dann auch der Auffassung, dass das derzeitige Modell der Sprachenlehre sich bewährt habe, neben einigen hiermit verbundenen Schulproblemen gebe es auch sehr viele Erfolgsgeschichten zu vermelden. Dementsprechend will die Reformpartei nur punktuelle Veränderungen am existierenden System vornehmen.

Konsequenter Spracherwerb

Fortan soll, so der Vorschlag der Reformpartei, jedes Kind ab dem frühesten Alter, will heißen in der Krippe und im „Précoce“, konsequent an das Luxemburgische herangeführt werden. Was voraussetze, dass auch das Personal in beiden Einrichtungen entsprechend ausgebildet sei.

All jene Kinder, die in späterem Alter nach Luxemburg kommen (die sogenannten „Primo-arrivants“), sollen in separaten Klassen während einem Jahr „fit“ in den drei Landessprachen gemacht werden. Erst dann sollen sie die „normale“ Schule integrieren dürfen.