Das Kindergeld an den Lohn anpassen?

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LUXEMBURG - DP-Familienministerin Corinne Cahen will das Kindergeld vereinheitlichen. Warum die Höhe nicht an das Einkommen des Haushalts koppeln, so ein Gegenvorschlag des OGBL.

Nach der Ankündigung der neuen Familienministerin, Corinne Cahen (DP), Familienzulagen wie RMG, Mammerent oder Kindergeld reformieren zu wollen, traf der OGBL am Dienstag die Ministerin zu einer Unterredung. Cahen hatte in einem Gespräch mit Le Quotidien am Montag die Einführung eines einheitlichen Betrages beim Kindergeld angekündigt. Derzeit steigt der Betrag pro zusätzliches Kind.

Jean-Claude Reding, Präsident des OGBL, unterstrich am Dienstag, dass das Kindergeld seit 2006 nicht mehr an den Index angepasst wurde. Bei einer Inflationsrate von durchschnittlich zwei Prozent im Jahr, ist dies eine Wertminderung des Kindergeldes von etwa 16 Prozent. Laut Cahen zahlt Luxemburg den höchsten Kindergeldbetrag Europas aus. Der Zukunftsplan sei, einen einheitlichen Betrag pro Kind auszuzahlen, so Cahen. Dies würde den Betrag ab dem 2. Kind stark reduzieren.

Gegen einen einheitlichen Betrag des Kindergeldes hätte die Gewerkschaft nichts einzuwenden, wenn der aktuelle Betrag von 185 Euro angehoben und regelmäßig angepasst würde.

Proportional zum Gehalt

Reding machte der Familienministerin einen Gegenvorschlag: Die Progression beim Kindergeld mit zunehmender Kinderzahl bliebe erhalten, ginge jedoch mit jedem zusätzlichen Kind je nach Einkommenslage zurück. Cahen war an dem Vorschlag interessiert und kündigte an, diese Sichtweise bei der Ausarbeitung der Reformpläne zu berücksichtigen.

In Luxemburg zahlt der Staat zurzeit 185,60 Euro für das erste Kind, 440,72 für zwei Kinder, 802,74 für drei Kinder und 361,82 Euro zusätzlich für jedes weitere Kind.

Andere EU-Länder

Von unseren drei Nachbarländern zahlt Deutschland am meisten Kindergeld, dicht gefolgt von Belgien. Am wenigsten gibt es in Frankreich.

Deutschland: 1 Kind (184,2 Euro), 2 Kinder (368,4), 3 Kinder (558,8) 4 Kinder (773,8).
Belgien: 1 Kind (88,51 Euro), 2 Kinder (252,28) 3 Kinder (496,8), 4 Kinder (741,32).
Frankreich: 1 Kind (0 Euro), 2 Kinder 127,68 Euro), 3 Kinder (291,27), 4 Kinder 454,86.

Am höchsten ist das Kindergeld in Luxemburg, Dänemark (191 Euro pro Kind) Deutschland und Belgien. Am niedrigsten ist der Betrag in Bulgarien (18 Euro pro Kind) und Griechenland (8,22 Euro fürs erste Kind, 24,65 für zwei Kinder, 55,47 für drei Kinder, 67,38 für vier Kinder.