/ Das Handy in der Kritik/ Auch mal abschalten können
Mit dem Handy überall erreichbar – Das sind mittlerweile die meisten, ob jung oder alt spielt keine Rolle mehr.
Letztes Jahr wurden laut Hersteller über eine Milliarde Mobiltelefone verkauft, Tendenz steigend. Eine unglaubliche Entwicklung, wenn man bedenkt, dass die Firma Motorola das erste, „echte“ Mobiltelefon erst 1992 präsentiert hat, und es anschließend noch lange dauerte, bis es zum massentauglichen Produkt wurde. Dabei können sich viele Menschen ein Leben ohne Handy überhaupt nicht mehr vorstellen, und schon Kinder in den frühesten Jahren ihrer Schulkarriere besitzen bereits eines der praktischen GSM-Geräte.
Umstritten
Der rege Gebrauch des Handys ist allerdings nicht immer unumstritten. Lautes Telefonieren an öffentlichen Plätzen, zum Beispiel im Bus oder Restaurant, raubt vielen Menschen den letzten Nerv. In manchen Bussen findet man Handy-Verbotsschilder, halten tun sich aber nur die wenigsten dran. Im Kino erinnern Werbekampagnen vor dem Film daran, das Handy abzustellen, und am Restauranttisch gilt seine Benutzung als unhöflich.
Auch in Schulen ist der Handy-Gebrauch während der Unterrichtsstunden untersagt. In dieser Hinsicht soll ein Gesetzesvorschlag von Unterrichtsministerin Mady Delvaux das Handy in Schulen gänzlich verbieten, sowohl in der Klasse als auch während der Pausen. Es bleibt abzuwarten, wie das Gesetz bei Schülern und Lehrern ankommt. Die Anwendung vom Mobiltelefon an öffentlichen Plätzen scheint demnach verpönt.
Des Weiteren bringt das Handy Probleme mit sich, die vor allem durch eine unverantwortliche Benutzung von Jugendlichen verursacht werden. Viele Jugendliche verschulden sich, und das nicht nur wegen ständigen Telefonierens oder Gebrauchs des mobilen Internets, sondern auch aufgrund der Download-Funktionen ihres Telefons.
Da werden Abonnements für Klingeltöne, Musik, Videos, Spiele, usw. abgeschlossen und die Handy-Rechnungen in unglaubliche Höhen getrieben.
Eine Gefahr, die immer mehr in aller Munde zu sein scheint, betrifft die Strahlenemissionen. Besonders bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen soll dauerhaftes Telefonieren das Risiko eines krebsartigen Tumors im Gehirn erhöhen.
Das Informations- und Beratungszentrum für Schadstoffbelastungen AKUT rät deshalb davon ab, Kindern unter 12 Jahren ein Mobiltelefon zur Verfügung zu stellen, besonders wenn es nicht absolut nötig ist. Auch die Strahlung der Funktürme ist vielen Expertenangaben zufolge überaus schädlich, besonders wenn die Türme nah an den Siedlungen angebracht sind. Die Studien über die Gefahren der Funkstrahlen widersprechen sich jedoch oft, so dass das Ausmaß der Gefahr schwer einzuschätzen bleibt.
Dennoch ist das Mobilfunktelefon an sich eine brillante Erfindung. Immer und überall in Sekundenschnelle erreichbar sein: Besonders im Notfall erweist sich das Handy als überaus nützlich. Die Kommunikation unter den Mitmenschen wird indes ebenfalls gesteigert.
Man kann nun überall schnell per SMS oder Anruf Termine und Rendezvous ausmachen, hat mp3-Player sowie Internetzugang für unterwegs; die Flexibilität wird schlichtweg erhöht. „Immer und überall erreichbar“, für manche birgt dieser Ausdruck aber auch Grauen: Das Handy als Sinnbild einer globalisierten Hektikgesellschaft, in der Ruhe und Frieden sehnsüchtig vermisst werden?
Negative Aspekte
Die negativen Aspekte des Mobiltelefons können auf den ersten Blick die positiven überwiegen. Allerdings beweist die schiere Masse an Handys im Umlauf, dass die Menschen sich für das Handy entschieden haben. Der Gruppenzwang spielt dabei u.a. eine Rolle: Schüler z.B. können ohne Handy einfach nicht mithalten. Das Mobiltelefon hat hier mittlerweile den Rang eines Statussymbols erreicht.
An erster Stelle steht aber die Kommunikation zwischen den Menschen, der soziale Kontakt. Es ist schlicht und ergreifend die flexibelste und einfachste Methode zur Kommunikation über große Distanzen und noch dabei eine weitgehend persönliche, im Vergleich zu Fax oder E-Mail, da man direkt miteinander sprechen kann. Zudem gehört das Mobiltelefon heutzutage zur Gesellschaft dazu und die Ablehnung des Handys kann in der Berufswelt verschiedene Möglichkeiten einschränken.
Wie viele moderne alltägliche „Wunder der Technik“ (Fernsehen, Internet …) birgt das Handy ebenfalls negative Seiten, ist jedoch im Endeffekt überaus nützlich und scheinbar unverzichtbar.
Jugendliche und ihr Handy
1- Welches Handy-Modell besitzen Sie und wieso?
2-Wer hat das Handy gekauft?
3-Wofür benutzen Sie ihr Handy Hauptsächlich?
4-Welchen Klingelton benutzen Sie?
5-Könnten Sie auf ihr Handy verzichten?
Arianne, 15 -Samsung. Weil es so ausgesehen hat wie ein teures Handy, das ich eigentlich wollte.
-SMS und anrufen. -Habe nur Vibration, keine Musik. |
Danny, 15
–Die eine Hälfte haben meine Eltern, die andere Hälfte habe ich selbst -Rise Against-Prayer of the Refugee |
Anne, 12
Nokia. Das war neu und hübsch zu der Zeit. Bekam es von meinen Eltern zum Tokio Hotel. Nein! |
Alex, 13
Samsung. Es war gratis. Meine Kusine hat es gefunden und anschließend mir gegeben. Telefonieren und SMS schreiben. Standard. Nein, könnte ich nicht. |
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