Das Ferienziel Luxemburg vermarkten

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981.262 Touristen (Ankünfte) zählte das Statec für das Jahr 2007 im Großherzogtum. Die große Mehrheit wollte in die Hauptstadt (60%), gefolgt von den Ardennen (16%). Ins Müllerthal (9%), in den Süden (8%) und an die Mosel (7%) reisten nur die wenigsten.

Luxemburg – Drei Viertel dieser Touristen stiegen in Hotels ab, 15% kamen mit dem Wohnwagen, die restlichen 10% blieben in anderen Unterkünften wie Jugendherbergen, Bed & Breakfast und Appartements.
In den letzten zehn Jahren sei sowohl die Zahl der Ankünfte als auch die der Übernachtungen kontinuierlich angestiegen, meinte Georges Heiderscheid vom „Office national du tourisme“ (ONT) bei seiner Präsentation. Allerdings sei die Aufenthaltsdauer der Gäste kontinuierlich gesunken. Insbesondere die Ankünfte derer, die auf dem Campingplatz übernachten, seien in letzter Zeit stark zurückgegangen. Zählte das Statec 2003 hier noch 213.118 Ankünfte, waren es im Jahr 2007 nur ganze 144.989. Bei den Jugendherbergen ist die Zahl der Ankünfte in der letzten Jahren hingegen stark angestiegen, wobei die Jugendherberge Luxemburg bei Weitem die meisten Gäste beherbergt. Was die Übernachtungen betrifft, so verbuchten die Bezirke Zentrum und Süden einen Anstieg der Zahlen in den vergangenen fünf Jahren. Dies sei vor allem dem verbesserten und attraktiven Hotelangebot in diesen Gegenden zu verdanken. Während an der Mosel die Werte konstant blieben, wollten im Müllerthal und im Ösling immer weniger Besucher übernachten.
Schuld daran seien vor allem die Campings, wusste Georges Heiderscheid. Obwohl noch immer mehr als die Hälfte aller Luxemburg-Besucher aus den Niederlanden und Belgien kommen, sei vor allem die Zahl der Wohnwagentouristen aus diesen beiden Ländern rückläufig.

 Bisher stabile Zahlen

Die ersten sechs Monate des Jahres 2008 brachten bisher stabile Zahlen. Insbesondere die größeren Hotels im Zentrum und Süden schnitten gut ab. Sie beherbergen vorwiegend Geschäftstouristen, die immer häufiger aus Deutschland und aus Russland kommen. Auch die Campings verzeichneten bisher einen Anstieg der Übernachtungen. Die Buchungen für das Sommergeschäft pendelten sich auf Vorjahresniveau ein.

Die wichtigsten Touristenmagnete sind das Casino 2000 in Mondorf mit 460.475 Besuchern, die Stadtführungen des „Luxembourg City Tourist Office“ (270.960 Teilnehmer), das Viandener Schloss und der Bettemburger „Parc merveilleux“ mit 189.392 Besuchern im Jahr 2007.
Auch das Kulturjahr sei wichtig für den Tourismus gewesen, meinte ONT-Präsident Marco Schank. 3,3 Millionen Besucher habe es in die Großregion, davon fast 800.000 nach Luxemburg gelockt. Folgenreicher als die Besucher selbst sei aber die Berichterstattung über das Kulturjahr in den internationalen Medien gewesen, die dem Großherzogtum eine Audienz von 30 Millionen Menschen beschert haben soll.
Ferner habe das Kulturjahr dem ONT eine ganze Reihe an Kollaborationen und Partnerschaften ermöglicht, die auch in Zukunft aufrechterhalten und gepflegt werden müssten.

Zwölf Unesco- Welterbe-Stätten

Die touristische Vermarktung der Großregion solle vor allem in den skandinavischen Ländern und im Mittelmeerraum vorangetrieben werden, erklärte ONT-Direktor Robert L. Philippart. Allein zwölf Unesco-Welterbestätten befänden sich in Luxemburg und Umgebung, diese müsse man gemeinsam fördern und vermarkten. Weitere geplante Projekte seien eine Tourismuskarte der Großregion, ein Tourismusberater für Gemeinden oder die „Karte der Römer“. Auch wolle man auf den boomenden chinesischen Markt reagieren, indem man chinesische Bürger nach Luxemburg einlade, um sie dazu zu verleiten, hier ganz viel Geld beim Shopping auszugeben.
Schon jetzt seien 70% der Hauptstadtbesucher Businesstouristen, wusste Marco Schank. Prognosen des „Office mondial du tourisme“ zufolge habe der Businesstourismus aber seine Grenzen erreicht. Wegen der steigenden Benzinpreise würden in Zukunft wohl eher wieder Langzeitaufenthalte in nahe dem Wohnort gelegenen Gegenden in Mode kommen. Luxemburger Hoteliers und Campingbetreiber, die in ihre Infrastrukturen investieren und regelmäßig renovieren, bräuchten sich um ihre Zukunft keine Sorgen zu machen. Das ONT werde seinerseits dafür sorgen, dass das Ferienziel Luxemburg anständig verkauft wird.