Reckingen/MessCovid-19 hat Auswirkungen auf die Gemeindefinanzen

Reckingen/Mess / Covid-19 hat Auswirkungen auf die Gemeindefinanzen
Die neuen Bushaltestellen beim Friedhof fügen sich gut in ihr Umfeld ein Foto: Paul Huybrechts

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Zurzeit finden bei Einhaltung der Sicherheitsabstände alle Versammlungen der Gemeinde im Kulturzentrum „Pëtzenhaus“ statt, darunter die Gemeinderatssitzungen. Rückblickend sei besonders der Beginn des „Etat de crise“ stressig gewesen, so Bürgermeister Carlo Muller. Die Anweisungen der Ministerien erfolgten quasi im Stundentakt und deren Umsetzung wurde durch den Verzicht auf jeglichen physischen Kontakt erschwert. Nichtsdestotrotz wurden schnell Lösungen gefunden, weshalb er ausdrücklich allen Beteiligten dankte. 

Anfangs ging ein Teil der Gemeindearbeiter seiner Arbeit nach, während der andere Teil im „Stand-by“ verblieb. Danach arbeiteten wieder alle, allerdings an zwei verschiedenen Orten, dem Gemeindeatelier und dem „Pëtzenhaus“. Auf administrativer Ebene griff man teils auf das Home-Office zurück. Besucher wurden im Rathaus nur auf Termin empfangen. Die Maskenverteilung hat gut funktioniert, auch bot die Gemeinde einen Einkaufsdienst für ältere und gefährdete Mitbürger an.

Geleistet wurde dieser Dienst von freiwilligen Gemeindemitarbeitern. Die Sporthalle bleibt bis auf Weiteres für Sportaktivitäten geschlossen, es sind ohnehin dort aktuell vier Schulklassen untergebracht. Auch der kleine Sportsaal hinter der Gemeinde bleibt geschlossen. Hochzeiten werden indes im Saal „Quärten“ im Kulturzentrum in Ehlingen abgehalten.

Die „Rentrée“ der Grundschule war eine besondere Herausforderung. Klassenräume mussten verdoppelt, eine kindgerechte Beschilderung angebracht und die hygienischen Vorgaben eingehalten werden. Eine Gruppe von Reinigungskräften ist nun ständig vor Ort, um zu desinfizieren.

Auf Kommunikationsebene wurden in Rekordzeit Flyer erstellt respektive Informationen über die Internetseite der Gemeinde und über Facebook gegeben. Der Aufruf an die Kinder, Roboter zu basteln, fand großen Anklang. Mehr als 40 Roboter befinden sich aktuell im Sitzungssaal der Gemeinde, eine Ausstellung zu einem späteren Zeitpunkt wird in Erwägung gezogen. Bereits jetzt kann man die kleinen Kunstwerke auf reckange.lu bestaunen.

Über 40 Covi-Roboter

Des Weiteren wurde ein neues Reglement für Zuschüsse ausgearbeitet, welches in einer der kommenden Gemeinderatssitzungen vorgestellt werden wird. Vorgesehen ist „ein transparentes System, bei dem es keine Verlierer geben wird“. Die neuen Bushaltestellen in der Nähe des Reckinger Friedhofs wurden errichtet und fügen sich in die Umgebung ein.

Infolge der Corona-Krise werden die Einnahmen um 1.473.500 Euro schrumpfen. An den geplanten Projekten möchte man dennoch festhalten, einerseits erlauben die gesunden Gemeindefinanzen deren Umsetzung, andererseits solle man als Gemeinde investieren, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Wegen der Pandemie wurden Posten im ordentlichen Budget erhöht, um die zusätzlichen Kosten für „Repas sur roues“ und das Einführen der Schutzmaßnahmen in der Grundschule abzudecken. Für Masken, Buffs und Desinfektionsmittel für Gemeindemitarbeiter sowie für Schüler und Lehrer sind 35.000 Euro eingeplant. Für die vier provisorischen Klassenräume in der Sporthalle sind 35.000 Euro vorgesehen. Im April, Mai und Juni verzichtete beziehungsweise verzichtet die Gemeinde auf das Einnehmen der Mieten für „Simons Bistro“, CIGR und den BC Mess.

242 Kinder werden im kommenden Schuljahr die Grundschule in Reckingen besuchen: 27 im „Cycle 1 précoce“, 54 im „Cycle 1 préscolaire“, 56 im Zyklus 2, 51 im Zyklus 3 und 54 im Zyklus 4. Das Kontingent umfasst 407 Stunden plus acht Nachhilfestunden, aufgeteilt auf 18 Lehrkräfte, berichtete Schulschöffe Christian Tolksdorf.

Alle Entschlüsse der Sitzung wurden einstimmig gefasst. Unter dem letzten Punkt der öffentlichen Sitzung „Divers“ bedauerte Dominique Da Costa, dass den Jugendlichen beim Anlegen ihrer Downhillpiste unter dem Deckmantel des Naturschutzes Schwierigkeiten gemacht werden. Sonja Heyard ärgerte sich indessen über arglos am Straßenrand weggeworfenen Müll, vor allem Plastikflaschen und Getränkedosen seien hier vorzufinden. Vielleicht würde ein Pfand auf Getränkedosen hier Abhilfe verschaffen, schlug die Rätin hier vor.