„Chance verpasst…“

„Chance verpasst…“

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die CSV-LSAP-Regierung wurde gerettet. In den Internet-Foren überwiegt jedoch die Enttäuschung über den Verlauf der Parlamentsdebatte zu den Misstrauensanträgen.

Die LSAP hat eine Chance verpasst, um Rückgrat zu zeigen. Dieser Aussage in der Tageblatt.lu-Umfrage stimmten bisher 66 Prozent (Stand 9:00 Uhr, 14.06.) der Teilnehmer zu. Die Umfrage ist wohl nicht repräsentativ, dürfte dennoch ein ungefähres Bild der aktuellen Stimmungslage zeichnen. Nur 11 Prozent der Antwortenden waren der Ansicht, dass die Parlamentsmehrheit richtig entschieden hat, als sie Frieden ihre Unterstützung zusagte.

Gerettet: Finanzminister Luc Frieden (Foto: Isabella Finzi)

In der Mehrheit negativ fallen auch die schriftlichen Äußerungen der Leser aus. Armutszeugnis, so betitelt „Atheist“ seinen Kommentar auf Tageblatt.lu: „Trauerspiel oder Komödie im Hohen Haus? Das ist für mich eine der Fragen. Könnte es sein, das die Mitglieder des Parlaments vergessen haben, dass sie gewählte Volksvetreter sind, und dementsprechend dem Volk zu dienen haben? Beim Schauspiel heute Nachmittag war für mich ‚fremdschämen‘ angesagt.“

„Keine Chance für Nachwuchspolitiker

„Manu“ bedauert, dass der Meinung der Nachwuchspolitiker kaum Gehör geschenkt wird. Drei Jungsozialisten, davon zwei aus der Parteiführung, hatten die Fraktion aufgerufen, sich für den Rücktritt von Luc Frieden einzusetzen. „Traureg ass et, dass d’LSAP hiren Nowuespolitiker an de Réck gefall ass, dat weist de Charakter vun dëser Partei, pfui,schummt iech!“, schreibt „Manu“. Und „Raymond“ meint: „Spillt weider de brave Junior-Mippchen a kuscht virum Bocassa a sengem Krounprënz ! Mä op all Fall OUNI MENG STËMM. Ech si batter enttäuscht iwwer dës ‚Prostitutioun‘.“

„747-7“ ist der Ansicht, dass die LSAP sich von der CSV überm Tisch ziehen ließ: „Wéi sot de Juncker emol eng Kéier:“das haben wir gefickt eingeschädelt“ et reecht keen dem JCJ d’Waasser…“

„Gilbert“: „Bravo LSAP. Feig wéi ëmmer. D’Chance fir eng Kéier Glaubwürdegkeet ze weisen verpasst. Strof kënnt nächst Joer.“ Ihm antwortet „Mike“: „LSAP, Dir hutt haut e Selbstgoal geschoss! D’CSV, déi biischt iech vu fir an hannen. Vläicht schreift Pricewaterhouse iech elo nach en gudden avis…..“

„Geradlinigkeit der Parteiführung

Zu Wort gemeldet haben sich jedoch auch jene Leser, die Verständnis für die Entscheidung der LSAP im Parlament aufbringen. So etwa jener Kommentator mit dem sinnigen Pseudonym „Eemer Mayonnaise“: All Respekt fir di Häre LUX, BODRY an ASSELBORN fir hir Geradlinegkeet! Politik ass nun eben keen: Wer-hat-noch-nicht-wer-will-nochmal-Spill? Politik as d’Konscht fir 300.000 Meenungen an die (irrealistesch) Wënsch vun 550.000 Leit ënner een Hut ze kréien. Dofir nach eng Kéier: Très bien LSAP ! Och wann de Frieden eng Päif ass.“

„Redstar“ empört sich: „Hat einer hier überhaupt die Motionen der Lsap gelesen? Oder werden hier munter und unkritisch lediglich die DP und Adr-Meinungen (von vermeintlichen Lsap-Wählern) nachgeplappert? Ach wie schnell ist man doch instrumentalisiert…“ Während „Jeannot“ schreibt: „Vorfahrt dem Verstand ! Rote Karte für Umstürzler. In einem Jahr sind Wahlen. So lange müsst ihr euch schon noch gedulden! Und ob ihr dann zum Zuge kommt, wird man noch sehen.“