DenkmalschutzCFL-Verwaltungsgebäude wird „monument national“

Denkmalschutz / CFL-Verwaltungsgebäude wird „monument national“
Über den ästhetischen Wert lässt sich streiten Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Ein Wohnprojekt auf Cents und eine Brasserie für den Gaspericher Park fanden die Zustimmung des Gemeinderats, ebenso wie der Vorschlag des Kulturministeriums, das CFL-Gebäude auf der place de la Gare unter Denkmalschutz zu stellen.

Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters – und den meisten Passanten auf dem Bahnhofsplatz dürfte das Verwaltungsgebäude der Eisenbahngesellschaft CFL wohl nicht unbedingt als schützenswert erscheinen, da es ästhetisch nicht dem Klischee des klassischen „nationalen Denkmals“ entspricht. Doch ähnlich wie in den bildenden Künsten gibt es auch in der Architektur jüngere Gebäude, die aus diversen Gründen schützens- und erhaltenswert sind. Das Kulturministerium begründet seine Entscheidung, das Gebäude zu schützen, nicht nur mit ästhetischen und architektonischen, sondern auch mit historischen Argumenten. Es sind auch Letztere, die von allen Parteien am Montagnachmittag im Gemeinderat hervorgehoben wurden. Das Gebäude sei ein wichtiger Zeitzeuge.

Als „avantgardistisch“ beschreibt das Kulturministerium das Gebäude, was es zu seiner Zeit wohl war. Es ist das Ergebnis eines Architekturwettbewerbs im Jahr 1954, der von den Architekten Camille Frieden und Constantin Gillardin aus Luxemburg zusammen mit Gerhard Dietrich aus Trier gewonnen wurde. Die CFL war bis dahin in dem Gebäude auf der place de Metz untergebracht, wo sich heute die Sparkasse befindet. Nach der Gründung der Montanunion (CECA) 1951 und dem Beschluss, die Behörde in Luxemburg auf der place de Metz unterzubringen, musste sich die CFL ein neues Zuhause suchen.

Der Vorschlag des Kulturministeriums, das Gebäude als nationales Denkmal einzustufen, wurde einstimmig vom Gemeinderat angenommen.

Einstimmigkeit herrschte auch bezüglich des endgültigen Bauprojekts in der rue Paul Albrecht auf Cents. Das Besondere an diesem Vorhaben ist, dass neben 42 Sozialwohnungen auch ein Jugendhaus gebaut werden wird. Das Projekt präsentiert sich in zwei Gebäuden, wovon eines der gemischten Nutzung vorbehalten ist. Im Erdgeschoss wird die Vereinigung „Caritas Jeunes et Famille“ ein Jugendhaus betreiben, darüber sind Wohnung für Familien geplant. Dies war einer der wenigen Punkte, der von Vertretern der Opposition kritisiert wurde. Laut Ana Correia da Veiga („déi Lénk“) seien hier Konflikte vorprogrammiert: Jugendliche seien nun mal laut, was von Familien vielleicht nicht so gerne gesehen werde. Demnach wäre es besser, über dem Jugendhaus Wohnungen für Studenten oder junge Erwachsene vorzusehen.

„Zusammenleben bedeutet zusammen leben“, betonte Claude Radoux (DP), seines Zeichens Präsident der Kommission für städtische Entwicklung. „Da muss ee mateneen eens ginn.“ Sozialschöffe Maurice Bauer (CSV) meinte, man könnte beim Auswählen der Mieter dem Aspekt des Zusammenlebens mit dem Jugendhaus Rechnung tragen.

Der Kostenvoranschlag für das Projekt beläuft sich auf 20,7 Millionen Euro, realisiert wird es durch die Gesellschaft für sozialen Wohnungsbau SNHBM.

Eine Brasserie für den Gaspericher Park

Gutgeheißen wurde ebenfalls das Projekt zum Bau einer Brasserie im Eingang zum Gaspericher Park. Die Pläne sehen zwei Säle und zwei Terrassen vor – alles in allem sind 156 Sitzplätze geplant. Die Küche wird für 200 Tagesmenüs ausgerichtet sein. Die Brasserie wird von der Gemeinde vermietet werden. Gabriel Boisante (LSAP) merkte an, dass eine Brasserie in einem öffentlichen Park für jeden zugänglich sein sollte, deshalb sollte man sich schon im Vorfeld Gedanken darüber machen, was man dort anbieten will. Ein Betreiber sei von seinem Geschäftsmodell abhängig, und davon hänge ab, ob eine Eiskugel dort 2 oder 4 Euro koste. Das sollte bei der Miete berücksichtigt werden. Finanzschöffe Laurent Mosar (CSV) erklärte, dass es die Betreiberkandidaten sind, die in ihrer Bewerbung (es findet eine Ausschreibung statt) die Höhe der Miete vorschlagen. Die Gemeinde sei nicht primär an Mieteinnahmen, sondern an einem guten Projekt interessiert. 

Der Park soll übrigens, falls wie bisher alles nach Plan läuft, 2022 eröffnet werden; mit der Inbetriebnahme der Brasserie wird Mitte 2023 gerechnet. Der Kostenvoranschlag für dieses Projekt beläuft sich auf 5,1 Millionen Euro.

Claude
5. Mai 2021 - 20.23

Bausünde als Kunst Verspäteter Aprilscherz?

Paul
5. Mai 2021 - 17.15

En richtegen DDR Plattenbau, wou kann een esou eng architektonesch Geschmacksverirrung alles anescht ewei net ofrapen? Fir dat do ze sanéieren dierft et en Milliounenlach ginn!

xavier
5. Mai 2021 - 12.50

Ech war viru 50 Joer fir d'Lescht dobannen an do huet et scho gebréckelt.

Claude Oswald
5. Mai 2021 - 12.15

Sou e Gebai gëtt ënner Denkmalschutz gestallt ; awer déi schéin aal a stilvoll Ettelbrécker Gare gëtt ofgerappt an duerch eng total banal "Këscht" ersat. Dat ass ënnert dem Strëch egal wat !

jean-pierre goelff
5. Mai 2021 - 10.55

Also,daat ass awer egal waat!Esou scheïn ass daat Gebei dach awer guër nit,ofrappen an erschwinglich(!!!) Wunningen bauen,jo,daat wir et!

trotinette josy
5. Mai 2021 - 9.57

Dieses hässliche Gebäude wird " monument national " ? Eine totale Geschmacksverirrung !

Kacki
5. Mai 2021 - 9.19

Waat fir Kulturbanausen woren dofir zoustännég ?? Ett gëtt ëmmer méi lächerléch zou Luxusbuerg. Alles Korinthekackerten,direkt entloossen.