„CD mit manipulierten Informationen“

„CD mit manipulierten Informationen“

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Im Jahresbericht der Kontrollkommission des Geheimdienstes werden unter anderem der „Stay Behind“-Bericht und die Abhörung der Gespräche Juncker – Mille sowie Juncker - Großherzog unter die Lupe genommen.

Laut Kontrollkommission sei die Aufnahme des Gesprächs zwischen Juncker und Mille nicht mehr im Besitz des Geheimdienstes. Die zwei Kopien, die von der Aufnahme angefertigt wurden, seien von Geheimdienst-Mitarbeitern, die in jene Affäre impliziert waren, entsorgt worden. Die Kontrollkommission war nicht über diese Aufnahmen in Kenntnis gesetzt worden.

In Bezug auf die CD, auf der angeblich ein Gespräch zwischen dem Premier und dem Großherzog aufgezeichnet war, sagte der Kontrollausschuss, dass der Geheimdienst nie an den Inhalt der CD gelangen konnte.

Manipulierte Informationen

Regelmäßig wurde die Kontrollkommission vom Geheimdienst über den Stand der Dinge in Bezug auf die Entschlüsselung des Datenträgers informiert. Erste Analysen deuten darauf hin, dass die Informationen auf der CD nicht verschlüsselt, sondern komprimiert und manipuliert seien.

Nach zahlreichen Versuchen, konnte ein Bild in der ungewöhnlich hohen Auflösung von 113 Megabit hergestellt werden. Nun wird untersucht, ob sich in diesem Bild eine steganographische Nachricht befindet. In jedem Falle müsse die Staatsanwaltschaft eine Kopie der besagten CD erhalten.

Keine Verbindung

2008 hatte der Geheimdienst einen Bericht über die Aktivitäten des Luxemburger „Stay Behind“ Netzwerk erstellt. Nun stellte die DP-Fraktion einen Fragebogen zum Inhalt dieses Berichts auf.

Der Kontrollausschuss kam zum Schluss, dass es keine Hinweise auf eine mögliche Verbindung zwischen den Bommeleeër-Attentaten und dem Stay-Behind“-Netzwerk gab. Nachforschungen in den SREL- und Armee-Archiven bestätigten zudem, dass weder der Geheimdienst noch das „Stay Behind“-Netzwerk an der Operation „Oesling 84“ mitgewirkt hatten.

Sabotage verboten

Laut Luxemburger Regierung, war es dem Netzwerk verboten, Sabotage-Akte zu begehen. Auch seien keine Mitglieder aus den Rängen der Polizei oder Armee angeworben worden. Die „Stay Behind“-Mannschaft habe keine Ausbildung im Umgang mit Waffen oder Sprengstoffen gehabt.

Der Geheimdienst verneint die Hypothesen, dass es neben dem „Stay Behind“ weitere geheime Netzwerke gab, die ausländischen Mächten unterlägen. Das Luxemburger Netzwerk sei in völliger Autonomie verwaltet worden und habe aus einem Dutzend Personen bestanden, die der Zivilgesellschaft angehörten.