Patrick Ourth, der Präsident der Personaldelegation, ist seit 23 Jahren bei der Cactus S.A. berufstätig, seit 16 Jahren gewählter Personalvertreter und seit 2003 Präsident der Personaldelegation, so die Gewerkschaft in einer Mitteilung. Bei den letzten Sozialwahlen im November 2008 habe er die Liste des OGB-L angeführt, die mit einer absoluten Mehrheit von 67,9% massiv vom Personal unterstützt worden sei.
„Nachdem es der Cactus SA nicht gelungen war, P. Ourth und den OGB-L bei den Sozialwahlen zu schwächen und sie am 5. Februar 2009 ihre Unterschrift unter ein für das Personal positives Kollektivvertragsresultat setzen musste, ging die Personaldirektion dazu über, die Arbeit der gewählten Personaldelegation systematisch zu erschweren und zu behindern“, so die Gewerkschaft.
Der Wirkungskreis der Personaldelegation sollte entgegen anderslautender Abmachungen nachhaltig eingeschränkt und der Kontrolle durch den Arbeitgeber unterworfen werden. Dem hätten sich Personaldelegierten widersetzt. Es folgte 23. Oktober 2009 ein Protestschreiben des Präsidenten, des Vize-Präsidentin und der Sekretärin der Personaldelegation an die Personaldirektion.
Aus dem Betrieb verbannt
„Mit der Behauptung, dass dieses Schreiben beleidigend und verleumderisch sei, holte die Direktion zum skandalösen Rundumschlag gegen die betriebliche Mitbestimmung aus: dem Präsidenten der Personaldelegation wurde mittels eingeschriebenem Brief mitgeteilt, dass er mit sofortiger Wirkung nichts mehr im Betrieb zu suchen habe und dass der Antrag für seine fristlose Entlassung beim Gericht eingereicht worden sei. Die beiden anderen Personaldelegierten erhielten schriftlich eine ‚allerletzte’ Ermahnung“.
Ourth sei sofort Rechtshilfe angeboten worden. „Ein erster Erfolg ist zu verzeichnen: am 18. Dezember 2009 hat das Arbeitsgericht entschieden, dass die Cactus SA P. Ourth bis zum eigentlichen Gerichtsverfahren den Lohn weiter zahlen muss.“
Für die Gewerkschaft ist klar: „Der Präsident der Personaldelegation muss sofort wieder zurück in den Betrieb, damit er seinen gesetzlichen Auftrag erfüllen kann, den er vom Personal der Cactus SA bei den Sozialwahlen erhalten hat.
Auch sollen die unberechtigten Ermahnungen gegen die Vize-Präsidentin und gegen die Sekretärin der Personaldelegation zurückgezogen werden. Auch soll Cactus S.A. die gesetzliche Arbeit der Personalvertretung nicht länger behindern.
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