Bessere Aussichten mit einem CDI

Bessere Aussichten mit einem CDI

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Das Problem der Suche nach einem ersten Arbeitsvertrag wird regelmäßig thematisiert. Doch wie sieht die Situation der jungen Menschen eigentlich in den darauf folgenden Monaten und Jahren aus?

Welche Art von Arbeitsvertrag erhalten die jungen Menschen? Für wie viele verbessert sich die Ausgangssituation, wie oft haben sie mit Verschlechterungen zu kämpfen? Auf diese Fragen versucht eine neue Studie des Luxemburger Forschungsinstituts CEPS/Instead Antworten zu liefern. Eine Analyse der Daten der Beschäftigungsagentur Adem und der Inspektion der Sozialversicherung IGSS beleuchtet den Werdegang der 18 bis 24-Jährigen, die in Luxemburg leben und ihren ersten Arbeitsvertrag im Jahr 2008 erhalten haben.

Beim Einstieg in das Berufsleben ist der unbefristete Arbeitsvertrag (CDI) in Luxemburg nicht die Regel. Nur 42 Prozent der jungen Leute erhalten bei ihrem ersten Job einen CDI, während 46 Prozent mit einem zeitlich befristeten Vertrag (CDD) eingestellt werden. Die restlichen 12 Prozent beginnen ihre Berufserfahrung in der Zeitarbeit (Interim). Allerdings gibt es deutliche Unterschiede, was die verschiedenen Aktivitätssektoren angeht.

In spezialisierten, technischen und wissenschaftlichen Aktivitätsbereichen erhalten 76 Prozent der jungen Angestellten einen CDI. Auch im Finanz- und Versicherungssektor ist der unbefristete Vertrag weit verbreitet, während in den Verwaltungen und im Bildungssektor eher zeitlich befristete Arbeitsverträge ausgestellt werden. Auch in der Landwirtschaft, in der Industrie und im Handwerk erhalten Berufseinsteiger oftmals einen CDD.

CDD meist für kurze Zeitspanne

Die befristeten Kontrakte werden meistens für eine kurze Zeitspanne ausgeschrieben. 90% der Zeitarbeits-Verträge für junge Berufseinsteiger gelten für einen Zeitraum von weniger als einem Monat. Beim CDD gelten ein Drittel der Verträge für weniger als einen Monat und nur 8 Prozent sehen eine Periode von über einem Jahr vor.

Doch welche Werdegänge erleben die jungen Leute in den 32 Monaten nach ihrer ersten Einstellung und welche Rolle spielt die jeweilige Ausgangsbasis für die weitere Entwicklung?

Ausgangsbasis und Werdegang

Für 31% der jungen Berufsanfänger hat sich ihre Situation zwischen dem Moment der Einstellung und 32 Monate danach nicht geändert. 23 Prozent haben einen stabileren Arbeitsvertrag erhalten können, 6% haben einen prekäreren Vertrag, 7 Prozent sind arbeitslos und 33% sind nicht aktiv (Wiederaufnahme der Studien, Arbeit im Ausland, …).

Natürlich stellt sich dann die Frage, ob ein fester Arbeitsvertrag die Berufsaussichten verbessert und ob junge Menschen mit einem CDD eine feste Stelle erhalten oder in der Prekarität verbleiben. Ein Vergleich der Art des ersten Arbeitsvertrags mit dem späteren Werdegang zeigt, dass 67% der Berufseinsteiger mit CDI eine aufsteigende Laufbahn hatten. Gleichzeitig arbeiten 82% dieser jungen Leute in einem anderen Unternehmen als dem, bei dem sie eingestellt wurden. Die CEPS-Studie schlussfolgert daraus, dass diese jungen Menschen eine Karriere-Strategie haben, die sie dazu bewegt, den Betrieb zu wechseln, um ihr Gehalt oder ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Dennoch bleiben 21%, die mit einem CDI angefangen und dennoch einen beruflichen Abstieg erlebt haben, während 21% der jungen Interimsarbeiter eine berufliche Verbesserung erzielt haben. Was die Berufseinsteiger mit CDD angeht, ergibt sich ein sehr uneinheitliches Bild: Für 41% von ihnen hat sich die Ausgangslage verbessert, doch für die gleiche Anzahl an Personen hat sie sich verschlechtert.

Michelle Cloos/Tageblatt.lu