/ Benvenuto, Signor Presidente
Die Geschichte des Stahls und der Immigration haben Luxemburg und Italien eng zusammengeführt.
Zehntausende Italiener haben in Luxemburg ein zweites Zuhause gefunden und den Luxemburgern die Schönheit und Vielfalt ihres Landes näher gebracht.
Die Präsenz von Giorgio Napolitano in Luxemburg bis Mittwoch unterstreicht diese engen Bindungen.
Napolitano, ein Grandseigneur der italienischen Politik, wird mit Großherzog Henri zusammenkommen und mit Premier Jean-Claude Juncker Gespräche führen. Bilaterale Beziehungen und europäische Fragen stehen im Mittelpunkt.
Giorgio Napolitano, Hüter der Prinzipien
Der italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano gilt als ein Mann, der sich eher zurückhält. Doch wenn er politische Gefahren sieht,erhebt er seine Stimme, klar und deutlich.
Zugute kommt dem italienischen Staatsoberhaupt dabei seine außergewöhnliche und lange politische Karriere. Sie macht den studierten Juristen zu einer Persönlichkeit, die von seinen Landsleuten respektiert wird. Damit tritt Napolitano auch in die Fußstapfen seiner bislang zehn Vorgänger, seit Italien im Jahre 1946 zu einer Republik wurde.
Zuletzt wurde Napolitano erst vor kurzem, im Oktober letzten Jahres, in dieser Hinsicht aktiv. Damals bestellte er den aktuellen italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi in seinen Amtssitz auf dem Quirinal, einem der sieben Hügel Roms. Dort, im Palazzo del Quirinale, wo früher Päpste und Könige residierten, ermahnte der Präsident seinen Premierminister, in Zukunft verstärkt mit dem Parlament zusammenzuarbeiten, statt zu versuchen die italienische Gesetzgebung per Notverordnungen an diesem vorbei zu gestalten. Und damit auch alle Italiener dies wahrnahmen, hatte Napolitano seine Meinung zuvor in einem offenen Brief publik gemacht.
Napolitano setzte damit wie gesagt eine lange Tradition der italienischen Präsidenten fort. Jeweils gewählt für eine Amtszeit von sieben Jahren, waren sie stets die beständige Note einer italienischen Politik, die sich durch zahlreiche Regierungswechsel auszeichnete. So ist die augenblickliche Regierung Berlusconi die 62. seit Kriegsende.
Giorgio Napolitano, am 10. Mai 2006 als erster Kommunist an die Spitze der Italienischen Republik gewählt, gilt als einer der großen Gestalter der italienischen Politik.
Geboren am 29. Juni 1925 in Neapel, wurde er bereits im Jahre 1953 Abgeordneter der kommunistischen Partei, der er 1945 beigetreten war, nachdem er ab 1942 bereits gegen die Faschisten agiert hatte. Er blieb der Partei als führendes Mitglied und Leiter treu bis zur Gründung der heutigen Democratici di Sinistra, der linksdemokratischen Partei. Napolitano war Präsident der italienischen Abgeordnetenkammer, Innenminister und Abgeordneter des Europäischen Parlaments. 2005 wurde er zum Senator auf Lebenszeit ernannt. Giorgio Napolitano ist Autor mehrerer Bücher. Der italienische Präsident ist verheiratet mit Clio Bittoni und Vater zweier Söhne.
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