Belegschaft will Firma stützen

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Ein Darlehen der Belegschaft könnte dazu beitragen, der Cargolux aus dem finanziellen Engpass zu helfen. Das Personal stimmte dem Vorschlag der Gewerkschaften zu.

Wird ein Sozialkonflikt bei Cargolux vermieden? Nach der letzten Sitzung zwischen Direktion und Gewerkschaften vor einer Woche standen die Zeichen auf Entspannung. Nachdem die Direktion den Gewerkschaften ihre Bereitschaft mitgeteilt hatte, den gekündigten alten Kollektivvertrag unter gewissen Bedingungen zu verlängern, hatten OGBL und LCGB ihrerseits einen Gegenvorschlag unterbreitet. Er wurde der Belegschaft der Cargolux am Mittwoch auf einer Personalversammlung von Ausschusspräsident David Massaro vorgelegt.

Dem Vorschlag zufolge würde sich die Belegschaft an der angestrebten Kostenreduzierung von 12,5 Millionen Dollar im nächsten Jahr mit einer Art Darlehen an die Gesellschaft beteiligen. Dieses Darlehen würde in Höhe der Differenz zwischen erzielter Kosteneinsparnis und Zielgröße gewährt, vorausgesetzt das Unternehmen verfehlt das Reduktionsziel Ende 2014 und es erwirtschaftet keinen Gewinn.

Gewerkschaften wollen mitreden

Das Darlehen würde der Belegschaft
zurückbezahlt werden, wenn das Unternehmen erneut Gewinn einfährt. Wie die Belegschaft dieses Geld beisteuern soll, würden die Gewerkschaften bestimmen. Kostenersparnisse sollen durch Produktions- und Effizienzgewinne erzielt werden.

Die Vereinbarung wäre ein Zusatz zum alten Kollektivvertrag. Die Direktion hatte sich ihrerseits zu einer Verlängerung des Kollektivvertrags einverstanden erklärt, falls man sich auf die Halbierung von Prämien und 13. Monatslohn sowie auf andere Einschnitte einigen würde.

Zustimmung

Die anwesenden Belegschaftsmitglieder stimmten der Vorgehensweise der Gewerkschaften zu. Applaus gab es bei Massaros Aussage, dies sei das letzte Angebot der Gewerkschaften, andernfalls man die Schlichtungsprozedur einleiten werde. Laut Verhandlungssekretär Hubert Hollerich verschafft dieser Kompromiss den Sozialpartnern eine Verschnaufpause.

Die Direktion will bis zu 12,5 Millionen Dollar sparen. Ursprünglich war sogar von 40 Millionen Dollar die Rede. Die Personalkosten stellen lediglich 9 Prozent der Betriebskosten des Unternehmens. Durch rabiate Einschnitte beim Personal würde die Gesellschaft nichts gewinnen, meint Aloyse Kapweiler vom LCGB. Die Direktion müsse nicht gegen die Belegschaft arbeiten, sondern mit ihr.

Eine Antwort auf ihren Vorschlag erwarten sich die Gewerkschaften bis zum 20. Mai.