/ Bahn: Liberalisierung zerstört Arbeitsplätze
Unter dem Moto „Stop liberalization. Fair jobs“ versammelten sich 400 Eisenbahner aus Luxemburg, Belgien, Frankreich und Deutschland ab 15.30 Uhr auf dem hauptstädtischen Bahnhofsplatz, um noch einmal ihren Ärger über die geplante Liberalisierung des nationalen Personenverkehrs bei der Bahn zum Ausdruck zu bringen.
Anfang 2010 wurde der Personenverkehr in Europa liberalisiert, was bedeutet, dass jeder Bahnbetreiber theoretisch auch Strecken in einem anderen Land anbieten kann. Für Luxemburg gilt eine Ausnahmeregel bis 2012.
Für die Zeit danach befürchten die Gewerkschaften, die luxemburgische Eisenbahngesellschaft könnte von den Großen des europäischen Marktes aufgefressen werden. Die Eisenbahner wehren sich dagegen. Ihrer Meinung nach werde die Liberalisierung integrierte Eisenbahnunternehmen und somit auch Arbeitplätze zerstören.
Die europäische Eisenbahnpolitik sei nur an Wettbewerb und Profit orientiert. Eine qualitative Dienstleistung habe jedoch ihren Preis; Sparmaßnahmen gingen auf Kosten der Sicherheit.
Auf Luxemburger Seite warnten die Präsidenten des Landesverbands, Guy Greivelding, und des Syprolux, Camille Brocker, vor einer solchen Politik. Sie forderten konsequente Investitionen in die Bahninfrastruktur, zuverlässige Dienstleistungen und ein flächendeckendes Angebot.
Die Privatisierung und Fragmentierung der Bahn müsse sofort gestoppt werden. Die Bahnen müssten auch weiterhin in öffentlicher Hand bleiben. Um die Qualität der Bahn zu gewährleisten, müsse in gut geschultes und in ausreichender Zahl vorhandenes Personal investiert werden, sowohl in den Zügen wie auch in den Bahnhöfen. Denn immer weniger Personal werde das Unsicherheitsgefühl der Kunden erhöhen und die Sicherheit beeinträchtigen.