/ Ausbau der Fondation Mayrischschafft 100 Zimmer für „Patienten“
COLPACH – Als „l’autre convalescence“ bezeichnet Direktor Jean-Philippe Schmit das neue Konzept, das hier in Colpach zum Tragen kommen soll. So geht es darum, eine Zwischenstation von Klinik und Rückkehr ins Eigenheim zu schaffen und während maximal drei Wochen Leute aufzunehmen, die er nicht als Patienten bezeichnen möchte, sondern als Genesende, die für sich selbst verantwortlich sein sollen und die somit sich im Nachhinein selbst beschäftigen und verpflegen können. Ihnen soll mithin eine therapeutische Rekonvaleszenz zugutekommen, die nicht mit einer „rééducation“ zu vergleichen ist.
Selbstverantwortung statt Betreuung
Derzeit gibt es in Colpach 50 Pensionäre
– 54 Leute sind beschäftigt (Küche, Haushalt, Pflege…); die Verdoppelung der Pensionäre ab 2010 müsste also auch eine Verdoppelung des Personals mit sich bringen, was bis jetzt aber noch nicht entschieden ist – 340 „Patienten“ wurden 2008 aufgenommen – Der Altersdurchschnitt lag bei 78 Jahren – 67% sind Frauen – 100 Leute werden demnächst aufgenommen werden können – 79% der Pensionäre gingen 2008 nach ihrem Aufenthalt nach Hause, während 7% in eine Pflegeanstalt überwiesen wurden und 14% wieder hospitalisiert wurden oder starben |
Zielsetzung ist also, die Leute auf ihre Entlassung und ihre Zukunft vorzubereiten, sie mit ihrem Leiden vertraut zu machen, ihnen dabei konkrete Ratschläge zu geben und ihnen auch den Weg zu ebenen.
Schlimm ist es nämlich, so der Direktor, jene zu sich nach Hause zu schicken, die alleine sind und sich allein und verlassen fühlen. Diese Einsamkeit ist schwer erträglich und konkrete Hilfen und Anweisungen können sie vor diesem Trauma bewahren.
Krankenschwestern und Krankenpflegern obliegt die Aufgabe, den „Patienten“ auf seine Zukunft vorzubereiten.
Auch werden die in Colpach sich aufhaltenden Leute über ihre Krankheit genauestens informiert und ihnen werden Leitlinien gezeigt.
Dies wird in folgenden Punkten zusammengefasst: „Accueil biographique et responsabilisation; objectifs et contrat avec la personne; porte-parole et partenaire du convalescent durant son séjour; organisation du retour à domicile en collaboration avec les réseaux de maintien à domicile et les autres services; soutien de l’entourage.“
Schließlich werden Kontakte und Verbindungen zu Hilfsdiensten hergestellt, Vereinigungen und kompetenten Organisationen. Und es werden ebenfalls Konferenzen und Seminare betreffend eine Reihe von Gesundheitsproblemen organisiert, wie über Diabetes, Krebs, Herzleiden usw.
Das neue Gebäude
Die Container, in denen bislang 50 Leute untergebracht sind, und die nur als Provisorium dienten, werden eliminiert. Der neue Bau gleich neben dem alten Schloss begreift im Erdgeschoss den Empfang, Verwaltungsbüros, ein Ärztekabinett, eine Pflegestation, Kinesiotherapie, Wellness, Heilgymnastik, aber auch einen Frisörsalon, einen Zeitungsladen, Fußpflege, Orthopädie, Vorbereitung auf die Rückkehr nach Hause, Fitness, Saal für Gruppentherapie, Entspannungsraum, therapeutische Küche, ein Restaurant mit 85 Plätzen sowie eine professionelle Küche.
Auf dem ersten und zweiten Geschoss werden 100 individuelle Wohnungen mit jeweils Toilette und Dusche eingerichtet, die 26 m2 groß sind. Der Gesamtkostenpunkt beläuft sich auf 26,8 Millionen Euro, wovon der Staat 80% bezahlt und das Rote Kreuz den Restbetrag entrichtet.
Das alte Schloss wird für kulturelle Angelegenheiten weiterhin und verstärkt genutzt werden.
Im Januar 2010 sollen die Arbeiten plangemäß abgeschlossen sein. Die hier weilenden Pensionäre werden vor allem Spaziergänge durch den Park unternehmen können, wo übrigens die „edelen Spender“ dieser Institution, Emile Mayrisch und Aline de Saint-Hubert, ihre letzte Bleibe fanden.
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