/ Auf nach Madagaskar im Bettemburger (Regen-)Wald!
BETTEMBURG – Nachdem das einstige Ausflugsziel ganzer Generationen Ende des vorigen Jahrhunderts etwas vor sich dahinsiechte, die Pläne holländischer Promotoren für ein riesiges Wellness-Zentrum und die ihrer chinesischen Kollegen für ein Disney-Land begraben wurden, kam die Rettung durch die APEMH, die nicht nur den Park revalorisierte, sondern darüber hinaus eine zweite Antenne ihrer Behinderten-Werkstätten schuf, die heute bereits 70 Menschen sinnvoll beschäftigt.
200.000 Besucherjährlich
Seit der Eröffnung im Jahr 1956 kamen insgesamt 7.908.498 Besucher.
Nach rückläufigen Zahlen in den 90ern ist jetzt der Park wieder in. In diesem Jahr erwartet man nicht nur den achtmillionsten Besucher, man will insgesamt 200.000 Menschen willkommen heißen.
Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es einer permanenten Infragestellung und Innovationsgeistes, aber auch schwerer Investitionen. Seit der APEMH-Übernahme hat man ganze 8,76 Millionen Euro investiert, wozu das Tourismus-Ministerium innerhalb dieser Periode und bis zu 2012 insgesamt 2,7 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung gestellt und auch die Gemeindeverwaltung ihren Obolus beigetragen hat.
Für die Verantwortlichen der „Parc merveilleux SA“ standen im letzten Jahrzehnt Sisyphos-Arbeiten an, angefangen bei der Instandsetzung der maroden Infrastruktur bis hin zur Umkrempelung der globalen Philosophie, die heute auf drei Eckpfeilern beruht: Zoo, Tourismus, didaktische Erkundung.
Obschon man bewusst auf das Elefanten-Trompeten und das Löwen-Gebrüll verzichtet, hat sich der Park auf 25 Hektar zu einem ansehnlichen Zoo gemausert, mit 180 Tierarten und 1.220 animalen Dauergästen, deren Heimat der Regenwald oder Wüstenregionen sind: Affen jeder Art, madagassische Lemuren, Krokodile bis hin zu exotischen Vögeln und Fischen.
Statistisch gesehen werden 7,5 Tonnen Fleisch, Obst und Gemüse verfüttert. Eine Anekdote am Rande: Rentner Aloyse Emering, ein Besucher, der täglich acht Kilometer im Park zurücklegt, dürfte nach eigenen Berechnungen vergleichbar bereits zweimal per pedes die Welt umrundet haben.
Fledermäuse und Kakerlaken
Die Zugangswege (Straße, Bürgersteige, Parkplätze) werden momentan instand gesetzt bzw. angelegt, ebenso wie das Wegenetz innerhalb des Geländes und der Besuchereingang. Dazu kommt ein neues Gebäude mit Cafeteria und einem Geschäft.
Innoviert wird aber auch im zoologischen Bereich. Mit dem Madagaskar-Terrarium beispielsweise, zu dessen offizieller Vorstellung sich Tourismus-Minister Fernand Boden und Bürgermeister Roby Biwer eingefunden hatten, in einem intelligent angelegten Bau, wo eine Affenhitze und eine tropische Luftfeuchtigkeit vorherrschen und in dem in einem total finsteren Keller bereits Fledermäuse angesiedelt wurden, denen aber noch so manches „Ungeziefer“ wie beispielsweise Kakerlaken folgen soll.
Beim offiziellen Teil, in dem Marc Neu als Präsident der „Parc merveilleux S.A.“ die letzten Jahre und Errungenschaften Revue passieren ließ, versicherte Bürgermeister Roby Biwer die tatkräftige Unterstützung der Gemeindeverwaltung und erwähnte auch die mögliche Ausweitung des Areals auf der ehemaligen Deponie „Um Monkeler“, die neue Perspektiven für die Entwicklung des Parks eröffnen könnte.
Minister Fernand Boden meinte, dass im Zuge der Wirtschaftskrise möglicherweise viele Luxemburger und Bewohner der Grenzregion ihren Urlaub auf Balkonien verbringen und zu Besuchen in ihrer näheren Umgebung nutzen könnten, z.B. im madagassischen Regenwald von Bettembur
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