Auf der Jagd nach dem billigen Angebot

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LUXEMBURG - Die Schnäppchenjagd ist eröffnet. Seit Montag 2. Januar locken Geschäfte mit preisgünstigen Angeboten. Doch lohnt sich die Soldenzeit noch angesichts der massiven Sonderangebote das Jahr über?

Alle Jahre wieder. Nach den nicht nur finanziell schwierigen Feiertagen werden die Konsumenten bereits im Januar zu weiteren Einkäufen ermuntert. Der Winterschlussverkauf begann am Montagmorgen und wird bis 21. Januar dauern. Die Geschäfte locken mit zum Teil spektakulären Preisnachlässen. Und das obwohl bereits in den letzten Wochen mit Spezialnachlässen und anderen Sonderangeboten nicht gespart worden war.

Die „Soldenzeit“ wird nach wie vor durch großherzogliches Reglement geregelt. Seit fast zehn Jahren jedoch sind öffentlich angekündigte Preisnachlässe nicht nur ausschließlich auf die Solden-Zeit begrenzt. Nur verbietet das Gesetz den Gebrauch der Bezeichnung „Schlussverkauf“ (Soldes) außerhalb der dafür festgelegten Periode. Auch dürfen die Waren nur in den üblichen Verkaufslokalen veräußert werden. Und: Werben dürfen die Geschäfte für ihren Winterschlussverkauf nur eine Woche vor Beginn der Aktion.

Verlustverkauf

Die „Soldenzeit“ ist jedoch auch die einzige Periode, während der mit Verlust verkauft werden darf. Kein unwichtiges Detail soll damit doch verhindert werden, dass in normalen Zeiten stärkere Akteure der schwächeren Konkurrenz mit Ramschpreisen schaden.

Ihren Ursprung haben die „Solden“ in Zeiten, als es hauptsächlich eine Winter- und eine Sommerkollektion gab. Die Geschäfte wollten damit ihre Ladenhüter unters Volk bringen, um damit Platz für die neue Kollektion zu schaffen. Die Modewelt hält sich jedoch längst nicht mehr nur an zwei Saisons.

Doch machen speziell ausgeschilderte Soldenzeiten überhaupt noch Sinn, da bereits vor dem Winterschlussverkauf massiv Preisnachlässe gewährt werden? Die Sonderangebote mögen den Konsumenten und einzelnen Geschäftsmann erfreuen. Begeisterung ruft diese Praxis jedoch nicht überall hervor. Der Direktor der Handelskonföderation clc, Thierry Nothum, regt eine Art Verhaltenskodex für die Branche an. Um zu verhindern, dass über die Stränge geschlagen wird, sagt er in einem Gespräch mit Tageblatt.lu am Montag. Die Soldenzeit mache auch weiterhin Sinn, da sie es dem Handel ermögliche, gemeinsam auf den Kunden zuzugehen.

Winterschlussverkauf in der Großregion

Doch nicht nur Luxemburgs Handel bemüht sich um Kundschaft. In Belgien beginnt der Winterschlussverkauf am 3. Januar und dauert bis zum 31. Januar. Noch länger als in Belgien oder Luxemburg dauert die „Soldenzeit“ in Frankreich, wobei jedoch für die einzelnen Départements und Zonen unterschiedliche Daten vorgesehen sind. Die Luxemburger dürften vor allem die Daten für die grenznahen Regionen interessieren. So dürfen Geschäfte in den lothringischen Départements Meurthe-et-Moselle, Meuse, Moselle und Les Vosges ihre verbilligte Ware vom 2. Januar bis zum 5. Februar anbieten.
In Deutschland beginnt der Winterschlussverkauf am 30. Januar und dauert bis 11. Februar.

Wer den Winterschlussverkauf in Luxemburg verpasst, kann seine Schnäppchenjagd in wenigen Monaten nachholen. Dann findet der Sommerschlussverkauf statt und zwar vom 29. Juni bis zum 14. Juli.