Atelier „Schweessdrëps“ offiziell in Betrieb

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Zu dieser Einweihungsfeier hatten das Personal und der Vorstand von der „Stëmm vun der Strooss“ (mit Präsident Marcel Detaille) eingeladen. Das Atelier befindet sich in einer großen Industriehalle in der rue Jos Kieffer (unweit der Kontrollstation). Jean Molitor

ESCH – Sehr groß war die Besucherzahl zu dieser Feier, an der u.a. Bürgermeisterin Lydia Mutsch, Schöffin Vera Spautz, die Schöffen Henri Hinterscheid und Jean Tonnar, Gemeinderätin Annette Hildgen-Reuter und Rat Jean Huss teilnahmen.
„Nach langen Monaten der Suche nach einem passenden Standort für das ’Atelier-buanderie‘“ ist dies nun Realität geworden“, so Marcel Detaille in seiner Ansprache. Seit April ist es möglich, in dieser zweckmäßig renovierten Halle 16 Langzeitarbeitslosen wieder die Gelegenheit zu geben, sich in das Berufsleben zu integrieren.
Ihr Aufgabenbereich ist das Waschen der Uniformen von 23 Sportclubs. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies 2.000 Shorts, T-Shirts und Strümpfe, die abgeholt, gewaschen, aufgehängt und getrocknet und zu einem festgelegten Termin wieder abgeliefert werden müssen.
Bei der Gründung von „Schweessdrëps“ im Jahre 2004 musste man sich mit 50 Quadratmeter Fläche begnügen, und dies stellte sich schnell als unzureichend heraus. Die jetzige Halle hat 400 Quadratmeter, ist nach den neuesten technischen Erkenntnissen in dieser Branche ausgerüstet und bietet gute Arbeitsbedingungen. Was weiter als positiv zu bewerten ist, ist die ständige Nachfrage von neuen Kunden.
Wie Anne Waringo, Gründerin und Verantwortliche der „Schweessdrëps“, erklärte, besteht das Hauptziel dieser Wäscherei vor allem darin, Langzeitarbeitslose wieder in einen Arbeitsprozess einzugliedern. Ihr schwebt vor, bis Ende des Jahres die Angestellten auf 30 Personen zu erweitern.
All dies wäre nie möglich gewesen ohne die Hilfe des Staates, der eine finanzielle Hilfeleistung von 47.000 Euro bereitstellte. Das Gesundheitsministerium nahm diese Herausforderung an, weil immer mehr Leute vom sozialen Ausschluss betroffen sind.
So suchten zum Beispiel im Jahre 2008 über 1.400 Personen in den Zentren der „Stëmm vun der Strooss“ (eines in Bonneweg, das andere in Esch) Hilfe.

Jede Initiative ist wertvoll

Bürgermeisterin Lydia Mutsch unterstrich die Bestrebungen der „Stëmm vun der Strooss“, jenen Betroffenen moralische und auch aktive Hilfe zu bieten. Neben der Stadt Luxemburg ist es vor allem die Stadt Esch, die sich auch in dieser Richtung stark engagiert hat.
Auch Schöffin Vera Spautz, die als Sozialschöffin seit ihrer Amtsübernahme sehr engagiert in diesem Bereich arbeitet, ging auf die zahlreichen Schwierigkeiten der Langzeitarbeitslosen ein. Ohne eigenes Verschulden in eine solche Situation zu kommen, bringe Resignation, den Verlust des Selbstvertrauens sowie des Vertrauens in die Gemeinschaft und andere negative Wirkungen mit sich. Somit sei jede Initiative wertvoll, dieses landesweite Problem zu lindern, so Spautz.
Auch der Vertreter des Gesundheitsministers, Dr. Arno Bache, schloss sich den Überlegungen seiner Vorredner an. Abschließend fand eine Besichtigung der Wäscherei statt.