/ ASTI: 30 Jahre Einsatz für mehr Menschenrechte
Mit einem Ausländeranteil von mehr als 44 Prozent liegt Luxemburg an der Spitze der Europäischen Union. Seit der ASTI-Gründung 1979 setzt sich die Organisation für die Verbesserung der Integration von ausländischen Mitbürgern ein. Dazu gehören Sprachkurse, Sensibilisierungskampagnen an Schulen, interkultureller Austausch sowie Events, um auf politische Forderungen aufmerksam zu machen.
Eine wirkliche Bilanz wollte Asti-Präsident Serge Kollwelter am Dienstag vor der Presse aber nicht ziehen. Die Zeit von 1979 und 2009 könne man nicht vergleichen. Eines steht aber für Kollwelter fest, die Gesellschaft und die Politik ist in den vergangenen drei Jahrzehnten offener gegenüber Ausländer geworden.
Bei den politischen Diskussionen um eine doppelte Staatsbürgerschaft, Wahlrecht von Ausländern, die Legitimität von Ausländern ohne Ausweispapiere und vieles mehr, konnte die ASTI in den vergangenen Jahren ihren Akzent setzen.
Inzwischen arbeitet die Organisation mit Gewerkchaften und anderen Einrichtungen beim Thema Immigration und Integration zusammen. Kein Wunder: 1980 waren es noch rund 12000 ausländische Beschäftige im Land. 2009 sind es inzwischen 142 000 Menschen.
Es wurde viel erreicht, aber es gibt noch viele offene Probleme im Land.
So bemängelt Kollwelter die Integrationspolitik an den Schulen. Zwischen Schule und Integration gibt es in Luxemburg immer noch Welten. Die interkulturellen Praktiken an den Schulen müsse ausgebaut werden.
Charta fürs Zusammenleben
In Zukunft will die Organisation für die Integration der Ausländer seine Statuten verständlicher machen. Die ASTI-Verantwortlichen sprechen von einer Charta für das Zusammenleben.
Darin fordern sie unter anderem eine kulturelle Vielfalt der Gesellschaft, die auf Gleichberechtigung in allen Bereichen basiert.
Sprachen immer wichtiger
In den vergangenen 30 Jahren habe habe sich die Sprachensituation in Luxemburg stark verändert. Die ASTI wiederholte am Dienstag die Forderung nach einer offensiven Sprachenpolitik. Dabei geht es der Organisation sowohl um das Erlernen der luxemburgischen Sprache für Ausländer wie auch die Förderung der Mehrsprachlichkeit der Luxemburger.
So wurde alleine der Uebersetzungsservice der ASTI 64 mal von ausländischen Mitbürgern in Anspruch genommen, betonte Laura Zucolli.
Mehr Infos zur Association de Soutien aux Travailleurs Immigrés unter: www.asti.lu
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