Ämterkarussel dreht sich

Ämterkarussel dreht sich
(Tageblatt-Archiv)

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Am Mittwochnachmittag trifft sich der Gemeinderat in Differdingen. Dort wird es vor allem Diskussionen in puncto Besetzung des Bürgermeisterpostens und der beiden freien Schöffenämter geben.

Nachdem der bis dato als Bürgermeister fungierende Claude Meisch zu Ministerehren gekommen ist, wird Dr. John Hoffmann – bis dato Schöffe – von Seiten der DP als neuer Bürgermeister ins Rennen geschickt. Für den so frei werdenden Schöffenposten und den des demissionierenden Jean Lorgé schlägt die DP Pascal Bürger und Marcel Meisch, den Vater von Claude Meisch, vor.

Laut Gemeindegesetz müssen diese Kandidaturen die Zustimmung des Gemeinderates erhalten. In geheimer Wahl soll darüber abgestimmt werden.

Nur Gerüchte, oder …?

Nun hört man aber in den Straßen der Gemeinde, dass die Stimmung in den Reihen der lokalen DP zurzeit nicht unbedingt die beste ist, da sich so mancher bereits seit längerem auf einen verantwortungsvolleren Posten im Gemeinde- bzw. Schöffenrat eingestellt hatte.

Da ein DP-Mann während einer der letzten Gemeinderatssitzung bei der Abstimmung über einen Sonderzuschuss an die „Harmonie Differdingen“ gegen seine Parteikollegen gestimmt hatte, brodelt die Gerüchteküche umso heftiger.

Hinter vorgehaltener Hand wird nun gemunkelt, dass – hauptsächlich wegen der Kandidatur von Marcel Meisch – das eine oder andere DP-„déi gréng“-Koalitionsmitglied am Wanken sei. Sicher ist auf jeden Fall, dass die DP am Mittwoch auf die Stimme von Carlo Bernard verzichten muss, da dieser in Urlaub ist.

Unterschiedliche Positionen

Auf den Vorschlag der DP angesprochen, meinte Schöffe und Bürgermeister „faisant fonction“, Roberto Traversini („déi gréng“), am Montag dem Tageblatt gegenüber, als Koalitionspartner würden die drei Mitglieder seiner Fraktion den Vorschlag der DP am Mittwoch mittragen.

LSAP-Rat Fred Bertinelli sprach sich am Montag ebenfalls ganz klar aus: „Wir werden auf jeden Fall gegen den Vorschlag stimmen.“ Nicht anders soll es bei den anderen Oppositionsfraktionen CSV, „déi Lénk“ und KPL aussehen.

Man darf also auf das Resultat am Mittwoch gespannt sein. Die Koalition kann theoretisch auf zehn Stimmen zählen (da Bernard in Urlaub), die Opposition auf acht – wäre da nicht die Geheimabstimmung.

Abstimmung mit ungewissem Ausgang

Es kann entweder sehr knapp werden für den Vorschlag der DP oder es kann, rein rechnerisch gesehen, auch zu einer Patt-Situation kommen. Es wurden dieser Tage sogar Stimmen laut, die meinten, es könnte sogar vorkommen, dass die Koalition in die Minderheit versetzt wird.

Eines ist aber jetzt bereits sicher: Die Sitzung am Mittwoch wird nicht als die gemütlichste in die Geschichte der Gemeinde Differdingen eingehen.