Einsteigen und losfahren. Das neue Mobilitätskonzept bietet neue Möglichkeiten in der innerstädtischen Fortbewegung. In Deutschland wurde bewiesen, dass durch Car2go der Verkehr wesentlich entlastet wird.
Für die Stadt Luxemburg?
Wir haben beim zuständigen Verkehrsschöffen der Stadt Luxemburg, François Bausch (Foto), nachgefragt. Dieser sagt Folgendes zum Thema: „Das Car2go-System ist sicherlich interessant für größere Städte. Es ist für längere innerstädtische Distanzen eine interessante Ergänzung zu den öffentlichen Transportmitteln Bus, Zug oder Trambahn.
Es funktioniert wie das öffentliche Fahrradsystem Vel’oh und bietet eine zusätzliche flexible Mobilitätsvariante für längere Strecken, die für Fahrräder uninteressant ist. Aus diesen Gründen wurde in Paris ein fast identisches System (das bereits ausschließlich aus Elektromobilität besteht) aufgebaut.
Angebot
Da Car2go aus kleinen Fahrzeugen besteht, eignet es sich nicht für das klassische Carsharing-Angebot. Hier kommt es darauf an, dass das Angebot aus einer breiteren Autoflotte vom Kleinwagen über Familienauto bis zum Lieferwagen besteht.
Durch das Carsharing haben dann die Kunden die Möglichkeit, entweder ganz aufs eigene Auto zu verzichten oder den Zweitwagen abzuschaffen. Deshalb will die Stadt Luxemburg sich in Richtung wie die deutschen oder Schweizer Städte entscheiden, die bereits Car-sharing anbieten.“ Bausch verweist auf www.cambio-carsharing.de oder www.mobilty.ch.
Neue Vernetzung
Gute Erfahrungen mit dem System Car2go hat man bereits in den verschiedensten Städten in Deutschland und Nordamerika gemacht. Über 60.000 Kunden verbuchten mehr als 10 Millionen Kilometer. Geparkt wird auf Parkplätzen, wo keine anderen Fahrzeuge hinpassen. Seit November gibt es in Amsterdam (Niederlande) und San Diego (USA) 300 elektrisch betriebene Smarts. Die größte elektrische Car2go-Flotte entsteht zurzeit in Stuttgart.
Rund 60 Prozent der Kunden sind zwischen 18 und 35 Jahre alt. Die durchschnittliche Mietdauer beträgt 20 bis 60 Minuten und die durchschnittliche Fahrtstrecke liegt bei rund 10 Kilometern.
Vollautomatische Taxireservierung
In Hamburg wird demnächst eine Zusammenarbeit mit „App“solut mobil und „my Taxi“ angegangen. Car2go und das Taxigeschäft ergänzen sich gut. Wer selbst fahren will, nimmt einen Smart. Sind es mehr als zwei Kunden samt Gepäck kommt ein Taxi zum Einsatz. Mit der „my Taxi“-App entstand so weltweit die erste vollautomatische Taxireservierung. Hier werden nur für tatsächlich gefahrene Kilometer Cents in Rechnung gesellt. So können heutige Stadtbewohner zusammen mit Bus und Bahn die City-Mobilität vereinfachen.
In Paris werden mit den neuen Autos im System „autolib“ die neuen Bluecars eingesetzt. Die Aufladezeit der Autos beträgt acht Stunden für etwa 250 Kilometer Fahrleistung.
Die Preise
Hamburg, wo ein Joint Venture mit Europcar besteht, dient hier als Beispiel: Hier beträgt der Preis nach einer Einschreibegebühr von 29 Euro 29 Cent pro Minute, 12,90 Euro je Stunde oder 39 Euro pro Tag. In diesen Preisen sind Steuer, Versicherung, Kraftstoff (20 Kilometer) und Parkgebühren mit inbegriffen. Bei Zwischenstopps wird eine Gebühr von 0,09 Cent je Minute verrechnet. Hamburg hat zurzeit etwa 9.000 Kunden, die über 100.000 Mieten verbucht haben.
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