/ Aerogare: Großzügig, hell und sicher
Heike Bucher
Wer zum Flughafen Findel kommt, spürt es sofort: Hier wurde großzügig gebaut. Allein die unterirdischen Parkdecks sind ein Genuss – hell, übersichtlich und auf freie Plätze wird digital verwiesen.
Wer nicht mit dem Auto kommt, wird im Bus oder Taxi direkt vor das Terminal gefahren, in dem Abflug und Ankunft nur durch eine Treppe voneinander getrennt sind. Weiter geht’s – rein in die vollständig verglaste Abfertigungshalle, vorbei an Café, Zeitungsladen, Boutiquen und Reisebüros, an Information und Polizei, hin zu den Check-in-Schaltern. Hier findet die Abfertigung für alle Passagiere statt, egal wohin sie fliegen.
Jährlich 1,6 Millionen Passagiere
Sicher, Findel ist nicht Frankfurt, Brüssel oder Paris, dennoch laufen hier jährlich 1,6 Millionen Passagiere durch. Die Maschinen sind in der Regel klein, es sind vor allem die Zubringer auf die großen europäischen Umsteigeflughäfen, die aus Luxemburg abfliegen oder hierher zurückkommen. Und die etwas größeren Flugzeuge, die in beliebte Feriengebiete unterwegs sind.
Die Sicherheitskontrolle liegt rechts und links der Check-in-Schalter, dabei sieht man durch die Verglasung bis aufs Rollfeld hinüber. Ein schöner Arbeitsplatz.
Und doch erreichten das Tageblatt Aussagen von Angestellten, in denen über intensive Sonneneinstrahlung durch die Vollverglasung geklagt wird. Bei der Recherche vor Ort findet sich niemand, der das bestätigen möchte. Stattdessen wird an den Chef verwiesen.
Und der zeigt sich überrascht: „Die Arbeitsbedingungen für die Leute sind doch gut. Man muss sich entscheiden. Wenn man Fenster hat, bekommt man viel Licht und dann hat man vielleicht ein Problem mit der Sonne. Hat man keine Fenster, hat man kein Licht. Hätten wir keine Fenster, würden sich vielleicht verschiedene Angestellte darüber beschweren, dass sie kein Licht haben.“
Obwohl bei der Verglasung bereits auf einen hohen Sonnenschutzfaktor geachtet wurde, sind zusätzliche Jalousien für beide Seiten des Terminals längst bestellt. „Allerdings nicht wegen zu großer Hitze, es wurde festgestellt, dass die Sicht auf die Bildschirme besser wäre, wenn die Sonne nicht direkt hinauf scheinen würde“, meint Brisbois.
Und fügt schnell hinzu: „Trotzdem muss ich sagen, dass es kein Sicherheitsproblem gab.“ Es sind die Augen der Sicherheitsleute, die entlastet werden, wenn das Bild auf dem Schirm dunkler ist.
Oberste Priorität: Dienstleistung
Das Wichtigste sei für ihn, dass die Kunden zufrieden sind. „Trotzdem muss zur gleichen Zeit die Sicherheit gewährleistet sein“, fügt er hinzu.
Der Mann ist ein alter Hase und kennt das Geschäft wie kaum ein anderer. Mit 17 Jahren fing er im Frachtverkehr an. Deshalb weiß er, dass „Dienstleistung“ ganz groß geschrieben werden muss, ohne auf Kosten der Sicherheit zu gehen.
Das ist manchmal gar nicht so einfach. Denn: „Sicherheitsüberprüfungen sind eine unangenehme Arbeit gegenüber dem Kunden“, sagt Brisbois, „der Kunde möchte zwar eine hundertprozentige Sicherheit, aber nicht viel dazu beitragen. Es kommt immer wieder zu negativen Reaktionen. Das wird auch für die Angestellten eine Belastung“. Deshalb legt er großen Wert auf freundliches Personal. Und auf gute Arbeitsbedingungen.
Zwei bis drei Monate kann es noch dauern, bis die bestellten Jalousien eingetroffen und installiert sind. „Man kann ja nicht irgendeinen Sonnenschutz davorstellen. Wenn ich hier etwas erneuere, muss es auch zu dem passen, was schon da ist. Und dieses Gebäude ist sehr schön“, sagt er.
- Blau durch den Sonntag - 18. September 2017.
- 38-jähriger Vermisster aus Schieren ist tot - 4. August 2017.
- Polizei fasst Einbrecher und Komplizin - 3. August 2017.