/ Adem-Reform: Jetzt werden Taten folgen

Beauftragt mit der Ausarbeitung eines Konzeptes zur effektiveren Nutzung des Instrumentes Arbeitsamt wurde der französische Experte Bernard Brunhes (vergl. auch nebenstehenden Rahmen).
Brunhes soll sofort mit der Arbeit beginnen; gestern Morgen besuchte er bereits das Escher Arbeitsamt, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.
Die Qualität der Dienstleistungen der Adem soll schnell besser werden; die Frage des Statuts (ob Verwaltung oder „établissement public“) sei dabei zweitrangig. Kurzfristig soll der Personalbestand des Arbeitsamtes verstärkt werden. Bislang werden von einem Vermittler etwa 300 Arbeitsuchende betreut, in Einzelfällen sind es gar 500 bis 600. Ideal wäre dabei eine Zahl von 30, angestrebt wird ein Durchschnitt von unter 100. Spätestens im Juni 2010 soll das entsprechende Konzept stehen. In der Zwischenzeit sollen allerdings bereits erste Reformansätze durchgeführt werden, so Schmit während der gestrigen Pressekonferenz.
Besseresstatistisches Material
Neben der Vorstellung des externen Beraters standen gestern weitere Themen auf dem Programm des Komitees, dem neben Vertretern des Ministeriums auch die Sozialpartner angehören. So soll die Adem künftig besseres statistisches Material über die Arbeitsuchenden liefern, das mehr Aufschluss über die Profile der Betroffenen gibt.
Das genauere Material soll u.a. dem monatlich tagenden Konjunkturkomitee zur Verfügung gestellt werden.
In dem Kontext verwies der Arbeitsminister auf die Zahl der arbeitsuchenden Akademiker. Zurzeit sind 173 Personen mit Universitätsabschluss bei den Arbeitsämtern eingeschrieben.
Ein weiteres Thema gestern waren die Maßnahmen, die gegen die Jugendarbeitslosigkeit genommen werden sollen; ein entsprechendes Gesetz (6068) wird kommende Woche in der Abgeordnetenkammer zur Abstimmung kommen; am Tag nach der Verabschiedung des Gesetzestextes soll am 28. Oktober eine Informationskampagne beginnen, die Arbeitgeber über die Möglichkeiten im Rahmen dieses Gesetzes ins Bild setzen soll. „Déi jonk Gréng“ demonstrierten übrigens gestern vor dem Ministerium gegen dieses Projekt, das sie mit einem Ausverkauf von Jugendlichen gleichsetzen.
Interimsfirmen sollenAdem helfen
Das Arbeitsministerium will in einer Übergangszeit zur Entlastung der Arbeitsämter private Interimsfirmen mit der Vermittlung von Arbeitsuchenden betrauen. Schmit räumte allerdings ein, dass es in dieser Frage noch keinen Konsens gebe. Die Gewerkschaften haben wohl Befürchtungen, dies sei ein Einstieg in die Privatisierung dieser Aufgabe, was laut Arbeitsminister aber keinesfalls zutreffe.
Schließlich ging Schmit auf ein europäisches Programm ein, das Gelder für Projekte im Bereich der Arbeit, der Beschäftigung und der sozialen Begleitung von Arbeitslosen zur Verfügung stellt. Die Projekte müssen recht schnell eingereicht werden.
„Fonds socialeuropéen“
50 Millionen Euro stehen im Rahmen dieses Fonds bis 2015 zur Verfügung. Die europäischen Fördergelder werden von der Luxemburger Regierung in gleicher Höhe begleitet.
Da bedingt durch die Wahlen und die Regierungsbildung hier bereits Zeit verloren wurde, möchte Nicolas Schmit nun schnell Projekte einreichen können. Eine entsprechende Kampagne, die sich an Gemeinden, Vereinigungen ohne Gewinnzweck, Unternehmen, Berufskammern, Beschäftigungsinitiativen usw. richtet, wird zu diesem Zweck gestartet werden.
Das Ministerium wird den Antragsstellern bei den aufwändigen administrativen Prozeduren helfen, die immer dann notwendig sind, wenn europäische Gelder genutzt werden sollen.
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