AD Delhaize-Märkte: 69 Arbeitsplätze in Gefahr

AD Delhaize-Märkte: 69 Arbeitsplätze in Gefahr

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Das Ende der Monopol Geschichte hatte sich die letzte Besitzerin, Frau Scholer, sicherlich harmonischer vor gestellt. Zwischen den neuen Besitzern der Gebäude und den Mietern scheint die Kommunikation derzeit jedenfalls nicht die allerbeste zu sein. Die Rechnung zahlen müssen am Ende möglicherweise 69 Beschäftigte.

Bereits im Juli 1999 hatte das kriselnde Monopol-Unternehmen den Lebensmittelbereich an die deutsche Markant abgetreten. Die Gesellschaft ließ danach über ihre Gesellschaft Markant-Lux S.A. die Supermärkte in Differdingen, Gasperich, Ettelbrück und Wiltz von AD Delhaize betreiben.

Vor Kurzem nun hat Delhaize Luxemburg, eine andere Gesellschaft der Delhaize-Gruppe, Markant-Lux übernommen. Ein Schritt, der eigentlich für mehr Transparenz in dem Dossier sorgen könnte. Doch dem ist offenbar nicht ganz so. Genau wie Markant ist auch Delhaize nicht im Besitz der vier Gebäude. Die wurden 2007, bei der Auflösung des Monopol-Unternehmens, an den niederländischen Finanzinvestor Mavin Breevast verkauft.

Mavin Breevast hat große Pläne. Bereits beim Kauf 2007 war angekündigt worden, die Gebäude abzureissen und durch neue Konstruktionen zu ersten. Bereits damals hatte sich der OGB-L angesichts der mangelhaften Konzertation mit den Mietern besorgt über die Zukunft der Beschäftigten geäußert. Sorgen, die sich nun auf brutale Art und Weise bestätigen sollten. Mavin Breevast will die drei Gebäude in Differdingen, Ettelbrück und Wiltz sollen im nächsten Jahr praktisch zeitgleich, das in Gasperich dann 2012 abgerissen werden.

In Briefen an die Personaldelegation und die Adem (Arbeitsmarktverwaltung) habe AD Delhaize jetzt die Entlassung der 69 Beschäftigten wegen Geschäftsaufgabe angekündigt und die Aufstellung eines Sozialplans für die Betroffenen angekündigt, kritisiert der OGB-L. Eine Vorgehensweise, die man so nicht hinnehmen werde, betont Sekretär Hernani Da Silva Gomes.

Für die Gewerkschaft steht mit der Übernahme von Markant die Delhaize-Gruppe direkt in der Verantwortung. Im Verwaltungsrat von AD Delhaize sitzen die gleichen Leute wie bei Delaize Luxemburg, die noch eine ganze Reihe von anderen Supermärkten in Luxemburg betreibt und demnächst zwei weitere (u.a. im Belval Plaza2) eröffnen wird. Bevor es zu Entlassungen komme, müssten sämtliche Möglichkeiten ausgelotet werden, den Beschäftigten einen Arbeitsplatz in einem anderen Supermarkt der Delhaize-Gruppe anzubieten.

Direktion spricht von Missverständnis

Genau das habe man auch vor, hieß es auf Nachfrage hin gestern am Sitz von AD Delhaize in Kehlen, wo man sich erstaunt zeigte über die Darstellung der Gewerkschaft. Der Sozialplan sei nicht mit dem Ziel von Entlassungen beantragt worden, sondern mit dem Ziel, den Beschäftigten in anderen, bestehenden oder demnächst neu zu eröffnenden Supermärkten einen anderen Arbeitsplatz anzubieten.

Im Sommer werden Einkaufszentren im Belval Plaza2 und in Strassen eröffnet. Und in Differdingen werde vor der Schließung des AD Delhaize ein Delhaize Proxy eröffnet, hießt es aus der Direktion.
Eine provisorische Lösung wie etwa beim Umbau des Cactus in Limpertsberg im vergangenen Jahr (Zelt auf dem Glacis) habe man nicht erwogen, so der Sprecher von Delhaize auf die Frage hin, ob man nicht den Verlust von Kunden während der mindestens einjährigen Bauarbeiten befürchte. Danach werde Delhaize mit modernen Einkaufszentren sogar schnell neue Kunden gewinnen, gibt man sich optimistisch. Delhaize zählt in Luxemburg rund 400 Beschäftigte.lm.