ACL- Streik wird fortgesetzt

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LUXEMBURG - Seit Dienstag wird der ACL bestreikt. Die Aktion wird laut Gewerkschaften am Mittwoch fortgesetzt werden. Hintergrund sind die gescheiterten Kollektivvertragsverhandlungen.

Die Gewerkschaften OGBL und LCGB versuchen seit zwei Jahren, mit der Direktion des „Automobile Club du Luxembourg“ (ACL) einen neuen Kollektivvertrag auszuhandeln. Nach den gescheiterten Verhandlungen auf dem Schlichtungsamt entschieden sich die Gewerkschaften für einen Streik. Seit Dienstagmorgen liegt der Betrieb weitgehend lahm. Dem OGBL zufolge werde die Aktion von einem Großteil der 81 Mann starken Belegschaft befolgt.

Der OGBL-Zentralsekretär Pit Schreiner kritisiert vor allem die sperrige Haltung der Direktion, die eine übersichtliche Verhandlung deutlich erschwere: „Die Direktion des ACL ändert ihre Meinung stündlich. Die einzige Konstante ist ihr kategorisches ‚Nein‘ zu unseren Vorschlägen.“ Tatsächlich wurde am Dienstagnachmittag immer wieder nachverhandelt, ohne dass die beiden Seiten sich einigen konnten.

Immer wieder neue Vorschläge

Der OGBL sprach daher von stetig neuen Vorschlägen der Direktion, die allerdings nicht akzeptabel seien. „Uns wurde heute Nachmittag auf einmal ein neuer Kollektivvertrag angeboten. Dieser soll allerdings fünf Jahre umfassen. Der ACL-Direktor Jean-Claude Juchem schlägt eine einmalige Prämie für die Jahre 2013 und 2014 vor. Für die Jahre 2015, 2016 und 2017 wird dann jedoch eine Anpassung von lediglich einem Prozent in der Gehältertabelle angeboten, das ist absolut nicht hinzunehmen“, sagte Schreiner.

Er verwies darauf, dass die letzte Aufwertung der Gehältertabelle aus dem Jahr 2008 stammt. Eine Anpassung von einem Prozent in neun Jahren könne man nicht akzeptieren.

Der OGBL-Zentralsekretär nannte vor allem eine zentrale Forderung: „Ab dem Jahr 2015 wollen wir eine echte Erhöhung der Gehältertabelle. Für die Jahre 2013 und 2014 wäre eine Prämie eventuell akzeptabel.“ Außerdem wolle man sich nicht bereits jetzt auf eine Nullrunde für die Jahre 2017 und 2018 festlegen.

Man sei durchaus bereit, weiterzustreiken, bis man ein akzeptables Angebot erhalte, so der OGBL-Vertreter. Schreiner verwies vor diesem Hintergrund darauf, dass „das Streikrecht ein Verfassungsrecht ist. In Luxemburg wird zwar selten gestreikt, aber wenn es keinen Sozialdialog mehr gibt, muss man zu diesem Mittel greifen“.

Damien Valvasori