Am vergangenen 6. Januar haben die beiden Lehrergewerkschaften SEW-OGBL („Syndikat Erzéiung a Wëssenschaft am OGBL“) und Apess („Association des professeurs de l’enseignement secondaire et supérieur“) ein Manifest vorgelegt. Mit der Aufforderung an alle Lehrer, das Schriftstück, das die Argumente der beiden Gewerkschaften gegen die geplanten Reformen im Bildungsbereich und im öffentlichen Dienst noch einmal zusammenfasste, zu unterschreiben und so ihre Ablehnung auszudrücken. Insgesamt 4.500 Unterschriften sind bislang zusammengekommen.
SEW und Apess stellen aufgrund dieses Zuspruchs fest, dass sie repräsentativ für den Bildungssektor im öffentlichen Dienst sind und über ein klares Mandat für gewerkschaftliche Aktionen verfügen.
Am vergangenen 9. Februar traf eine Delegation von SEW und Apess mit dem für die Reform im öffentlichen Dienst zuständigen Minister François Biltgen sowie Vertretern des Bildungsministeriums zusammen.
Keine Diskussion
Wie die beiden Lehrergewerkschaften nun in einer Stellungnahme schreiben, habe Biltgen anlässlich dieses Treffens jegliche Diskussion über die geplante zielorientierte Verwaltung, die Bewertung der Beamten sowie die Hierarchisierung der Laufbahnen und die Neuregelung der „Stage“-Zeit verweigert. Genau diese Punkte werden prinzipiell von SEW und Apess infrage gestellt.
Sowohl den Zielen als auch der Bewertung der Lehrer und damit verbunden der Entwicklung der Laufbahnen soll fortan in der Grundschule der „plan de réussite scolaire“, im Sekundarunterricht der „plan de développement scolaire“ zu Grunde liegen, erklärte Biltgen. In diesem Sinne würden die entsprechenden Diskussionen nicht in seinen Zuständigkeitsbereich fallen. Gleiches gelte auch für die inhaltliche Gestaltung der „Stage“-Zeit.
Ablenkungsmannöver
Die Haltung des Ministers ist für SEW und Apess nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver, das die beiden Gewerkschaften nicht hinnehmen wollen.
Sie haben die Schlichtungsprozedur eingeleitet und sind gegebenenfalls zu einem Streik bereit. Wie SEW und Apess schreiben würden sie in der Zwischenzeit die Mobilisierung fortsetzen und eine großangelegte Straßenkundgebung vorbereiten.
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