Ab 2015 die „Liaison Micheville“

Ab 2015 die  „Liaison Micheville“

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Die "Liaison Micheville", die Belval mit Frankreich verbindet, soll Anfang 2015 befahrbar sein. Dies betonten die politischen Vertreter Luxemburgs und Frankreichs bei einem grenzüberschreitenden Treffen am Dienstag.

Zum dritten Mal trafen sich politische Vertreter Luxemburgs und Frankreichs, um über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu reden und Entscheidungen zu treffen. Diese Zusammenkünfte gehen auf eine Konvention aus dem Jahr 2010 zurück und sollen vor allem konkrete Resultate bringen – dies betonten am Dienstag sowohl die Luxemburger Minister Jean-Marie Halsdorf und Claude Wiseler als auch ihr französischer Kollege Bernard Cazeneuve.

Breiten Raum in den grenzüberschreitenden Projekten nimmt selbstredend Belval ein. Die direkte Anbindung von Belval an Frankreich, die „Liaison Micheville“ also, soll laut Ministern beider Länder nun Anfang 2015 befahrbar sein. Dies wird nicht nur eine spürbare Verkehrsentlastung für Esch und Audun-le-Tiche bedeuten, sondern auch eine neue Dynamik für den Standort Belval.

Kein gemeinsames Spital

Das Projekt einer sog. „Eco-Cité“ auf Belval soll außerdem geprüft werden. Das Projekt eines gemeinsamen luxemburgisch-französischen Krankenhauses habe allerdings keine Priorität mehr, hieß es am Dienstag und ist vorerst auf Eis gelegt. Dennoch soll im Gesundheitsbereich einiges geschehen. So sollen die Gesundheitssysteme beidseitig der Grenze und die entsprechende grenzüberschreitende Nutzung von einem Studienbüro analysiert werden. Weiter ist ein Rahmenabkommen in Vorbereitung, das Konventionen in dem Bereich erleichtern soll.

Die wirtschaftliche Entwicklung betreffend ist vorgesehen, den Unternehmen ein „eco-accélérateur“ zu bieten; ein Netzwerk technologischer Kompetenzen und zur Verfügung stehender Mittel, die sie bei ihrer Entwicklung unterstützen sollen.

Autobahn A31: dritte Spur

Was die Verkehrsinfrastruktur angeht, so sollen Anstrengungen unternommen werden, um den zahlreichen Pendlern entgegenzukommen. So soll u.a. geprüft werden, ob die A31 (auf französischer Seite) und die A3 (Düdelinger Autobahn) um eine dritte Spur ausgebaut werden können, die dann für den öffentlichen Transport und Fahrgemeinschaften reserviert werden könnte.

Der Grenzposten bei Zoufftgen soll noch in diesem Jahr abgerissen werden, der grenzüberschreitende Bustransport soll weiter ausgebaut werden und eine Arbeitsgruppe soll sich mit einer Kapazitätssteigerung bei der Bahn befassen.

Weiter wurde festgehalten, den schulischen Austausch zu fördern. So soll bereits 2013/14 ein Austauschprogramm für Sekundarschullehrer beginnen. Auch die Universitäten sollen enger zusammenarbeiten.

Ein Superrechner für Belval

Eine Machbarkeitsstudie soll feststellen, wie und wo ein Hochleistungscomputer aufgebaut werden kann, der nicht nur der Universität, sondern auch der Wirtschaft zur Verfügung stehen könnte.
Neben Förderung von Kultur und Tourismus wurde außerdem über die soziale Absicherung der Grenzgänger geredet und Maßnahmen zur Verbesserung der zivilen Sicherheit wurden beschlossen.

Das Thema Cattenom wurde nicht ausgespart: In aller Transparenz soll Luxemburg auch künftig über alle Zwischenfälle informiert werden. Die Kommission nahm zur Kenntnis, dass unlängst eine hochrangige Luxemburger Delegation in Paris ihre Besorgnis ob des AKW ausgedrückt hat. Allerdings will die Kommission auch die elektrischen Verbindungen zwischen den beiden Ländern verbessern, womit wohl die umstrittene Sotel-Leitung gemeint ist, gegen die Greenpeace am Dienstag erneut juristisch vorgegangen ist.