50 Notrufsäulen sollen im Herbst ersetzt werden

50 Notrufsäulen sollen im Herbst ersetzt werden

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LUXEMBURG - In den letzten Tagen wurden die Notrufsäulen entlang des luxemburgischen Autobahnnetzes mit Plastifolie zugeklebt. Vor Ort findet man keine Erklärung, warum das so ist, deshalb fragten wir bei der zuständigen Verwaltung nach.

Anstatt der orangefarbenen Notrufsäulen zieren nun blaue Plastiktüten weite Strecken des Luxemburger Autobahnnetzes. „Wir haben zunehmend Probleme mit den vor rund 30 Jahren verlegten Kupferkabeln, die die einzelnen Notrufsäulen mit dem Zentralnetz verbinden“, so ein Verantwortlicher der Straßenbauverwaltung. „Wenn wir an einer Stelle eine Panne behoben haben, können wir gleich wieder an anderer Stelle eingreifen. Das System wird somit unzuverlässig, was es aber nicht sein darf.“

Ein häufiges Bild entlang der Luxemburger Autobahnen. (Tageblatt)

Und da ein Reglement sagt, dass eine vorhandene Notrufsäule auch zu funktionieren hat, andernfalls es zu schwerwiegenden Folgen kommen könnte, zeigt man lieber gleich durch Zuhängen dieser Säulen, dass sie nicht funktionsfähig sind.

150 Säulen außer Betrieb

Dies betrifft erstaunlicherweise gleich rund 150 Notrufsäulen entlang der Trierer, der Arloner und der Düdelinger Autobahn, der „Collectrice“ (A 13) und zum größten Teil auch entlang der Escher Autobahn.

„Wir müssten nun erneut an vielen Stellen Instandsetzungsarbeiten bzw. Kabelerneuerungen durchführen, doch wir wissen, dass wir im Herbst dieses Jahres 150 Notrufsäulen der neuesten Generation erhalten werden, die ganz ohne Verkabelung auskommen. Die Telefonverbindung geht über das Mobiltelefonnetz, den benötigten Strom liefern auf den Säulen installierte Sonnenkollektoren. Diese Investition beläuft sich voraussichtlich auf 600.000 Euro.“

Mobiltelefon als Alternative

Bis dahin sind die Benutzer erwähnter Autobahnen gut beraten, ein aufgeladenes, funktionsbereites Mobiltelefon an Bord ihres Fahrzeugs zu haben, damit sie im Notfall die Zentrale der Rettungsdienste unter der Telefonnummer 112 benachrichtigen können.

Auf unsere Frage, ob es sich heute überhaupt noch aufdrängt, solche Notrufsäulen zu errichten, wo doch (fast) jeder ein Mobiltelefon besitzt, wurde uns entgegengehalten, dass laut Statistiken der Zentrale der Luxemburger Rettungsdienste trotzdem noch immer fünf bis sechs Prozent aller Notrufe auf der Autobahn über diese Notrufsäulen gemacht werden.