Als kleines Land ist es an einer maximalen Promotion in Russland interessiert. Warum? Nach der Unterredung mit Premierminister Juncker habe ich verstanden, dass man sehr darum bemüht ist, zusätzliche Optionen, neben jener im Finanzbereich, zu finden, um sich nachhaltig weiterzuentwickeln.
Natürlich ist das Land, wie übrigens die anderen Länder auch, am Zufluss von Investoren, Intellekt und Kapital sowie an der Niederlassung des Firmensitzes ausländischer Unternehmen interessiert.“
„T“: Warum hat man Sie zum Ehrenkonsul von Jekaterinburg und Chabarowsk ernannt?
W. J.: „In Moskau gibt es ein eigenes Konsulat. Im Nordwesten des Landes wurde eine andere Person benannt. Jekaterinburg und Chabarowsk gehören zur Sphäre unserer Geschäftsinteressen. Auch haben wir ein Banksystem entwickelt, das den ganzen Fernen Osten erfasst.“
„T“: Können Sie Namen russischer Firmen nennen, die sich hier niederlassen wollen?
W. J.: „Kann ich nicht. Es ist aber kein Geheimnis, dass schon russische Firmen in Luxemburg tätig sind. Einige Firmen sehen sich noch um, andere haben schon eine relativ große Niederlassung.“
„T“: Warum ist Luxemburg so interessant?
W. J.: „Wir haben bekanntlich eine Bank hier in Luxemburg. Bevor ein russisches Unternehmen eine Bank in Luxemburg aufkaufen konnte, vergingen viele Jahre, mussten Kontakte zu allen führenden politischen und Geschäftskreisen geknüpft werden. Wir achten das Land sehr, haben es niemals hinters Licht geführt. Unsere Bank arbeitet sehr erfolgreich sogar in dieser Krise. Irgendwie hat sich das alles organisch entwickelt. Im Leben geschieht vieles zufällig.“
„T“: Sind demnächst Luxemburger Prospektionsreisen in Russland geplant?
W. J.: „Vielleicht noch bis Ende des Jahres. Genaues kann ich derzeit noch nicht sagen.“
lmo
Außenminister Jean Asselborn hat gestern zwei neue Luxemburger Ehrenkonsuln vereidigt: Waleri Gergijew und Wladimir Jewtuschenkow. Gergijew wird Luxemburgs Interessen in Sankt Petersburg, Jewtuschenkow in Jekaterinburg im Ural und Chabarowsk im Fernen Osten vertreten.
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