„23 Polizisten besuchten das Crazy House“

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In dem Prozess, bei dem sich vier Angeklagte wegen u.a. Prostitution, Menschenhandel und Korruption verantworten müssen, versuchten gestern die Verteidiger das Handeln ihrer Mandanten zu relativieren.

Me Herni Franck, der Verteidiger des angeklagten Nachtclubbetreibers, versuchte vor allem die Vorwürfe der Zuhälterei und des Menschenhandels zu entkräftigen, indem er sich auf die Zeugenaussagen berief, wonach keine der Frauen von seinem Mandaten gezwungen worden sind, sondern die Frauen aus freien Stücken handelten.

Den Vorwurf der Korruption wies Me Franck mit den Aussagen der drei Polizisten zurück, die allesamt beteuerten, kein Geld für ihre Gefälligkeiten erhalten zu haben, sie seien lediglich aus Freundschaft zum Cabaretbetreiber entstanden. Dies würde den Tatbestand der Korruption nicht erfüllen, so Me Franck.

Kontakt abgebrochen

Me Philippe Penning vertrat einen der angeklagten Polizisten. Er bat den Richter, jeden Fall einzeln zu beurteilen und keine Kollektivstrafe zu verhängen. Sein Mandant habe nie gesehen, das es in dem Etablissement Prostitution gegeben hat, so Me Penning. Der Polizist habe den Nachtclub- betreiber zwar vor einer bevorstehenden Kontrolle gewarnt, den Kontakt danach jedoch vollständig abgebrochen.

Laut Aussagen des Verteidigers sollen mindestens 23 weitere Beamten der Escher Polizei während ihrer Schicht Zeit im Crazy House verbracht haben, diese vermisste Me Penning allerdings auf der Anklagebank.

Er sah keinen der Vorwürfe gegen seinen Mandanten als berechtigt an.