200 Millionen für Straßen

200 Millionen für Straßen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Eine kurze Debatte und dann machten die Abgeordneten am Dienstagnachmittag 200 Millionen Euro locker. Unter anderem die Nordstraße bedarf eines weiteren Zuschusses.

Straßenbauen ist teuer. Insbesondere in Luxemburg. Am Dienstagnachmittag werden die Deputierten weitere Gelder zur Fertigstellung der Nordstraße stimmen. Rund 58,1 Millionen Euro schwer ist diese dritte Gesetzesvorlage, dank der die Verbindung in den Norden des Landes von Luxemburg nach Ettelbrück 2015 abgeschlossen werden soll.

Bauarbeiten am Tunnel Grouft bei Lorentzweiler. (Archivfoto: Alain Rischard)

Ursprünglich sollte das Werk 366,9 Millionen Euro kosten. Das war 1997, als das Parlament das erste Gesetz stimmte. Im August 2005 folgte ein zweites: 229 Millionen Euro. Mit der am Dienstag anstehenden zweiten Mittelaufstockung wird die 31 Kilometer lange Nordstraße rund 654 Millionen Euro gekostet haben. Benötigt werden die Zusatzkredite u.a. wegen Kostenüberschreitungen beim Bau und der Ausstattung der Tunnels Grouft, Stafelter und Gousselerbierg und des Verteilers Lorentzweiler.

Verbindungsstraße Micheville

138 Millionen Euro werden für den dritten Abschnitt der Verbingungsstraße Micheville benötigt, welche einmal die A4 mit der Umgehungsstraße von Audun-le-Tiche verbinden wird. Das am Dienstag den Abgeordneten vorliegende Gesetzprojekt soll den 1.650 Meter langen Abschnitt der vierspurigen Straße zwischen der Nationalstraße 31 und der A4 im Norden von Raemerich bei Esch finanzieren. 20 Millionen Euro dürfte allein die Entsorgung verseuchten Bodens des ehemaligen Industriegebiets verschlingen. Gebaut werden ein Autobahnkreuz und ein Kreisverkehr unweit der Schlackenhalde Ehleringen, der an den Raemericher Kreisverkehr angebunden wird.

Die insgesamt 3,3 Kilometer lange Verbindung nach Micheville führt durch einen 735 Meter langen Tunnel und soll zur wichtigsten Verkehrsader auf Belval werden.

Es begann 2005

Für die erste Phase der Verbindungsstraße waren im Jahr 2005 76 Millionen Euro für Vorbereitungsarbeiten gestimmt worden. Drei Jahre später verabschiedeten die Abgeordneten einen weiteren Gesetzentwurf für Phase zwei. Die 115 Millionen Euro sollten vornehmlich für Tunnelarbeiten benutzt werden.

329 Millionen Euro wird die Straße zwischen Esch und Micheville gekostet haben, die die A4 mit der noch zu bauenden Umgehungsstraße von Audun-le-Tiche verbindet.

Umstritten war am Dienstagnachmittag bei einzelnen Oppositionsrednern im Parlament insbesondere die Tatsache, dass der Staat die Entsorgung verseuchten Bodens finanziere. Das Prinzip „Pollueur-payeur“, wonach der Umweltverschmutzer die Sanierungskosten übernehmen müsse, werde außer Kraft gesetzt, so ADR-Sprecher Fernand Kartheiser. ArcelorMittal müsse die Sanierungskosten übernehmen werden.

Wann der Anschluss an die Umgehungsstraße von Audun-le-Tiche realisiert wird, ist noch unklar. Die Bauarbeiten auf französischer Seite haben noch nicht begonnen. Die Strecke führt durch Naturschutgebiet. Beide Staaten haben sich vertraglich zu diesem Straßenbauprojekt ausgesprochen.