/ 18. Weltkongress der Sozialpädagogen

Vier Tage lang diskutieren rund 400 Berufskollegen aus Ländern aller Kontinente über Praktiken, Probleme und Herausforderungen der sozialen Arbeit.
Der Kongress findet jedes Jahr in einem anderen Land statt. Luxemburg hatte 2009 seine Kandidatur gestellt. Die Organisation für die Veranstaltung übernahm die „Association professionnelle des éducateurs gradués“ (APEG).
„Dies bietet die Gelegenheit, den Beruf des Sozialpädagogen in den Mittelpunkt zu stellen“, erklärt APEG-Präsident Marc Pletsch gegenüber dem Tageblatt. Das Abhalten des Weltkongresses im Großherzogtum richtet den Blick der Öffentlichkeit auf den sozio-edukativen Bereich und könnte sich zudem positiv auf die Wertschätzung des Berufsstandes auswirken.
„Die sozialpädagogische Betreuung von Kindern, Jugendlichen, aber auch Erwachsenen ist ein wichtiger Baustein in der Gesellschaft“, sagt Pletsch. Zielsetzung der sozialen Arbeit sei es, einen Beitrag zur Integration, zur Chancengleichheit und zum sozialen Zusammenhalt zu leisten.
„Über den Tellerrand schauen“
Der Weltkongress führt Berufskollegen aus zahlreichen Ländern zusammen. So soll der Austausch gefördert und die Gelegenheit zu internationalen Vernetzungen geboten werden. „Die Veranstaltung ermöglicht es den Teilnehmern, Kontakte im Ausland zu knöpfen, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und interessante Projekte aus anderen Ländern kennenzulernen. Dadurch kann die Qualität unserer Arbeit gesteigert werden“, meint Pletsch. Dabei soll der Weltkongress in Luxemburg nicht der Abschluss des internationalen Austauschs, sondern ein erster Schritt in Richtung Vernetzung sein.
Neben Fachvorträgen von Experten und Besichtigungen von sozialen Institutionen in Luxemburg können die verschiedenen Delegationen ihre Projekte in Workshops vorstellen. So wird beispielsweise ein dänischer Berufskollege über die pädagogische Arbeit mit jungen Obdachlosen sprechen, ein Sozialpädagoge aus Sri Lanka wird über Kinder aus sozial schwachen Familien aus ländlichen Gegenden reden, und einer der Luxemburger Beiträge wird interkulturellen Projekten für ältere Migranten gewidmet sein.
Weiterbildung
„Natürlich hat Luxemburg eine ganz spezifische Situation aufgrund seiner Demografie, der Sprachenvielfalt und des großen Ausländeranteils“, erklärt der APEG-Vorsitzende weiter. Projekte aus dem Ausland könnten deshalb nicht eins zu eins übernommen werden, sondern müssten den nationalen Gegebenheiten angepasst werden. Dennoch könne man sich an den Arbeiten aus anderen Ländern inspirieren. Ein Bereich, in dem internationale Erfahrungen sich als hilfreich erweisen könnten, wäre zum Beispiel das Problem der Jugendarbeitslosigkeit.
Außerdem bietet der Kongress im „Forum Geesseknäppchen“ den Sozialpädagogen hierzulande eine Gelegenheit, sich weiterzubilden. Gerade im sozio-edukativen Bereich ist die ständige Weiterbildung unabdinglich. „Wir arbeiten auf einem schwierigen Gebiet, wo die Zusammenarbeit und der Austausch mit Kollegen besonders wichtig ist“, so Pletsch.
Mehr und besser zusammenarbeiten
Neben der Kontaktaufnahme mit ausländischen Berufskollegen sollen aber auch die nationalen Vernetzungen gepflegt werden. Die Beziehungen zwischen den Sozialpädagogen und den Institutionen in Luxemburg sollen ausgeweitet werden. Wie APEG-Präsident Marc Pletsch erklärt, gibt es bereits erste Schritte in die richtige Richtung, doch es bleibe noch viel zu tun. Die Schaffung der „Maison de l’orientation“ (die Cedies, CPOS, SNJ usw. unter einem Dach vereint) habe das richtige Zeichen gesetzt. Jetzt gelte es aber, die Theorie in die Praxis umzusetzen.
Die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit betrifft insbesondere den Bereich Jugendarbeitslosigkeit, wo eine noch bessere Kooperation mit der Adem angestrebt wird, und die Grundschule. Pletsch sieht die verstärkte Zusammenarbeit mit den Lehrern als eine der großen Herausforderungen für die Verbesserung der Betreuung. Dabei begrüßt er die Ausarbeitung des „Plan d’encadrement périscolaire“, der die Kooperation und die Koordination zwischen Schule und „Maison relais“ fördert.
- Pokal-Finalspiele - 23. Mai 2016.
- Untere Divisionen - 22. Mai 2016.
- BGL Ligue / Ehrenpromotion - 22. Mai 2016.