Streik im Pflegesektor: Belegschaft protestiert vor Firmenzentrale

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Der Streik im Pflegesektor ging auch am Montag weiter. Das Bettemburger Pflegeheim „An de Wisen“ steht nach wie vor im Zentrum der gewerkschaftlichen Aktion.

Nachdem am Samstag mehr als 200 Demonstranten zu einer Solidaritätskundgebung kamen – während die Firmenleitung hinter dem Haus ein Grillfest veranstaltete –, lenkte die Direktion auch am Montag nicht ein. Die Streikenden fuhren im Laufe des Vormittags nach Bartringen zur Zentrale der Betreiberfirma Sodexo.

Dort fand eine international besetzte Sitzung des Unternehmens statt. Die Belegschaft gab vor dem Gebäude lautstark ihren Forderungen Nachdruck, die da insbesondere heißen „Anwendung des neuen Kollektivvertrages im Sektor“ für insgesamt 117 Beschäftigte. Bislang weigerte sich die Direktion des Unternehmens, das zu einem französischen Konzern gehört, diesen umzusetzen.

Am Montag waren Vertreter der ITM („Inspection du travail et des mines“) in Bettemburg vor Ort und prüften mehrere Stunden lang das Unternehmen bzw. die Arbeitsabläufe. Wie die zuständige Gewerkschaftssekretärin Nora Back gegenüber dem Tageblatt erläuterte, bestellte die Gewerkschaft die Inspektion, da sie den Verdacht hatte, dass Interim-Personal im Heim arbeitete, dass pensionierte Mitarbeiter und Freiwillige (ohne die nötige Qualifikation) zur Pflege eingesetzt wurden und dass das Personal mit SAS-Kontrakt (das nicht mitstreiken darf) zu viele Überstunden leisten muss.

Streik in Bartringen beendet

Am Samstag bereits hatte die Gewerkschaft einen Gerichtsvollzieher bestellt, der gemeinsam mit einem Personaldelegierten ins Haus wollte, was ihm verwehrt wurde. Ein entsprechendes Feststellungsprotokoll hat die Gewerkschaft nun und wartet auf das ITM-Protokoll. Nach heftigen Diskussionen wurde immerhin den Personaldelegierten mittlerweile erlaubt, das Haus zu betreten. Der Streik begann am vergangenen Mittwoch und geht somit in die zweite Woche.

Im Bartringer Pflegeheim hingegen konnte der OGBL bereits nach drei Stunden Streik einen Erfolg vermelden. Die Direktion lenkte ein und unterzeichnete ein Abkommen, das die Forderungen der Gewerkschaft erfüllte. Hier ist der Ausstand denn auch beendet. Weitere Pflegeheime, die sich ebenfalls weigern, das betroffene Personal entsprechend dem FHL-Kollektivvertrag zu bezahlen, sind weiterhin von möglichen Streikaktionen bedroht. Wann der Streik sich ausweitet, teilt der OGBL zurzeit noch nicht mit.

Nomi
12. Juni 2018 - 14.07

Wann ebemol d'Direktio'un nogett, gesinn se jo ann datt se am Fehler waren. Also missten se Entschaedigungen bezuehlen fir di Zeit wo'u se illegal waren !